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Sportgeschichte als älteste Sektion der dvs erfolgreich reaktiviert
(DOSB-PRESSE) Im Rahmen des 22. Hochschultages der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft
(dvs) wurde am 1. Oktober in Mainz die Sektion Sportgeschichte innerhalb der dvs
erfolgreich reaktiviert. Seit rund drei Jahren war die Sektion, die die älteste der 1976 gegründeten
Vereinigung für Sportwissenschaft ist, ohne einen nominierten bzw. aktiven Sprecherrat.
Die Wiederbelebung der Sektion war nur durch die persönliche Initiative und das Engagement
des Bielefelder Sportwissenschaftlers Prof. Dietrich Kurz möglich geworden, der selbst in den
1980er Jahren dvs-Präsident war und vor zwei Jahren für seine Verdienste innerhalb der Sportwissenschaft
zum Ehrenmitglied der dvs ernannt wurde. Seit Herbst 2014 war Kurz intensiv aktiv
und konnte so einen Verteiler mit über 120 Personen erarbeiten, die ihm gegenüber Interesse an
einer aktiven Mitarbeit in der „neuen alten“ Sektion Sportgeschichte zukünftig bekundet hatten.
Bei dem Treffen der potentiellen Sektionsmitglieder in Mainz wurden fünf Personen in den (zunächst
kommissarisch tätigen) Sprecherrat gewählt: Prof. Sandra Günter (Universität Trondheim,
ab 1. Januar 2016 Leibniz Universität Hannover), Prof. Stephan Wassong (Köln), Dr. Sandra
Heck (Bochum), Marcel Reinold (Münster) und Dr. Michael Thomas (Magdeburg).
Die erfolgreiche Reaktivierung der Sektion Sportgeschichte korrespondiert auch mit der zunehmenden
Bedeutung der Erforschung der Geschichte des Sports innerhalb der allgemeinen Geschichtswissenschaft,
aber auch innerhalb der Sportorganisationen bis hin zu sporthistorischen
Vereinigungen wie z.B. die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmusen, Sportarchiven und
Sportsammlungen (DAGS) bzw. in sportmusealen Bereichen (z.B. Forum für Sportgeschichte als
Förderverein für das Sportmuseum Berlin).
Quelle: DOSB-Presse, S.14, Nr. 41, 06. Oktober 2015
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Vorstellung des Tagungsbands „Sportgeschichte mitten in Deutschland“ bei der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Deutsche Einheit- 25 Jahre Einheit des Sports“ in Freyburg (Unstrut)
Im vergangenen Herbst trafen sich rund 80 sporthistorisch Interessierte aus dem ganzen Bundesgebiet, der Schweiz und Tschechien in Freyburg an der Unstrut um sich beim 7.
DAGS-Symposium, unter dem Motto „Sammeln-Erforschen-Zeigen: Sportgeschichte mitten in Deutschland“, auszutauschen. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte DOSB-
Präsident Alfons Hörmann übernommen.
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zu „25 Jahre Deutsche Einheit- 25 Jahre Einheit des Sports“, am 8.Oktober, wird der Tagungsband nun offiziell in Freyburg vorgestellt
und dem Schirmherrn übergeben werden. Der Band dokumentiert aktuelle Forschungsfelder und -themen der Sportgeschichte in Deutschland und insbesondere der mitteldeutschen
Region. Die einzelnen Beiträge verdeutlichen die Themenvielfalt und Bandbreite der sporthistorischen Forschung hierzulande. Diese reicht von lokal- und
regionalhistorischen Ansätzen über klassische Themen bis hin zu interdisziplinären und kulturgeschichtlichen Beiträgen. Bereits im Einführungsvortrag des renommierten
Sporthistorikers Prof. Dr. Michael Krüger (Universität Münster) wird veranschaulicht, dass Sportgeschichte als integraler Bestandteil anderer Forschungsfelder heute
zunehmend auch außerhalb der sportwissenschaftlichen Fakultäten und Universitäten ihren Platz findet. Mit den Beiträgen von Dr. Emanuel Hübner, Dr. Alexander Friedman und
Martin Klement wird zudem deutlich, dass zur Erforschung der deutschen Sportgeschichte auch die Zusammenarbeit mit Institutionen und Kollegen außerhalb der Landesgrenzen
lohnt. Der Band liefert damit Impulse zur verstärkten Kooperation zwischen Museen, Hochschulen, Archiven und Wissenschaftlern und regt zur internationalen und
interdisziplinären Bearbeitung sportgeschichtlicher Fragestellungen an. Bei dem vorliegenden Titel handelt es sich um den zweiten Band der 2014 eröffneten Schriftenreihe,
die im ARETE Verlag (Hildesheim) publiziert wird und vorher als „DAGS-Magazin“ erschien. „Sportgeschichte mitten in Deutschland“ – herausgegeben von Manuela Dietz, Michael Thomas und Josef Ulfkotte– ist im arete Verlag oder in jeder guten Buchhandlung erhältlich und kostet EURO 29,95 (312 Seiten mit
zahleichen s/w-Abbildungen, kartoniert, ISBN 978-3-942468-63-3)
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Vorankündigung 2016 - "200 Jahre Turnen in Württemberg"
Vedute des Klosters Hirsau von Gustav Heinrich Feldweg (1828).
Hirsau, im Herbst 1816: In dem kleinen, kaum 350 Seelen zählenden schwäbischen Ort, geschieht etwas Außergewöhnliches: Fünf junge Männer finden zusammen, um zu turnen. Zum Vorbild dient ihnen das gerade im Frühjahr in Lübeck erschienene Werk des Gründers der deutschen Turnbewegung, Friedrich Ludwig Jahn, „Die deutsche Turnkunst“. Es ist ihnen „Ernst um das liebe deutsche Vaterland“, wie sie ihrem Turntagebuch anvertrauen; denn die „echte Turnkunst“ stehe „im engsten Zusammenhang … mit vaterländischem Geist und Kraft“. Auch das verloren gegangene Gleichgewicht zwischen Seele und Leib wollen sie wieder herstellen. Ihr Wahlspruch lautet: „Frisch, frei, fröhlich und fromm“.
Mit der Gründung beteiligt ist der Präzeptor von Leonberg, Friedrich Wilhelm Klumpp, den man später den „schwäbischen Turnvater“ nennen wird. Ist allein schon dies bemerkenswert, so erst recht die Gründung eines Vereins, mit selbst auferlegten Gesetzen, Kasse und Vorstand. Erwartet hätte man dies eher in einer Universitätsstadt. Die Hauptstadt Stuttgart wird erst ein Jahr später ihren Turnplatz haben. Die kleine Gruppe von Turnern stand damit an der Wiege der Turnerei in Württemberg.
Möglich wird das Rückerinnern erst seit dem Auffinden des „Turntagebuches“ durch Siegfried Greiner aus Hirsau im Jahr 1972, durch dessen Vermächtnis es in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart aufbewahrt wird.
Die Stadt Calw, der Schwäbische Turnerbund (STB) und das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) nehmen diese Vereinsgründung zum Anlass, um auf 200 Jahre Geschichte von Turnen und Sport zurückzublicken. Am 18. Mai 2016 findet im Kursaal Hirsau (Stadt Calw) die Sporthistorische Tagung "200 Jahre Turnen in Württemberg" statt. Das Tagungsprogramm können Sie dem Flyer entnehmen.
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Studien zu Sport, Geschichte und Pädagogik
Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Michael Krüger
Der Münsteraner und frühere Tübinger Sportwissenschaftler Prof. Michael Krüger hat am 24. Juli
2015 sein 60. Lebensjahr vollendet. Aus diesem Anlass fand am 16. Juli in Münster ein Festkolloquium
statt, bei dem ihm ein 350-seitiges Buch als Festschrift mit dem Titel „Sport-Geschichte-
Pädagogik“ überreicht wurde. Diese Festschrift wird von seinen beiden Mitarbeitern Dr. Emanuel
Hübner und Dr. Kai Reinhart im Arbeitsbereich Sportpädagogik und Sportgeschichte am Institut
für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster herausgegeben und enthält
insgesamt 25 Fachbeiträge von Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland.
Die Originalbeiträge sind thematisch gegliedert in folgende acht Bereiche: „Sport und Kultur“
(hier u.a. mit einem Beitrag von Hermann Bausinger), in „Turnen“ u.a. „Zur Vorgeschichte des
Vereinsturnens in Berlin“ (von Josef Ulfkotte), zu verschiedenen „Sportarten“ wie z.B. Schwimmen,
Fußball, Leichtathletik, sodann zum „Nationalsozialismus“ (hier u.a. zur Entwicklung des
SS- und des Polizeisports im Nationalsozialismus), zu „Doping“ (mit Beiträgen von René Wiese,
Marcel Reinold und Stefan Nielsen), zu „Vereine und Institutionen“ (u.a. zur Gründung des
Instituts für Sportgeschichte in Baden-Württemberg), zu „Rezeption und Methodik“, wo der
Spannungsbogen beispielhaft vom antiken Olympia bis zum 1. FC Kaiserlautern gespannt wird,
und schließlich folgen zwei letzte Beiträge zur „Sportpädagogik“, in denen es um „Knechtschaft
im Sportunterricht“ (bei Justus Kalthoff) und um den „Kinder- und Jugendsport als Partner in
Bildungsnetzwerken“ (bei Prof. Nils Neuber) geht.
Ganz vorn wird nach dem Vorwort der beiden Herausgeber die Festschrift angereichert mit einer
Geburtstags-Laudatio von Prof. Hans Langenfeld, Krügers akademischen Vorgänger auf dem
Lehrstuhl für Sportgeschichte und Sportpädagogik in Münster, der dem Jubilar eine „beachtliche
Breite“ an Themenfeldern in Lehre und Forschung bescheinigt und ihm ganz am Ende u.a. „Erfolg
beim Einsatz für die Erhaltung und Fortentwicklung der Sportgeschichte sowie beim Kampf
um ihre Anerkennung als gleichberechtigte Disziplin der Sportwissenschaft“ wünscht.
Das ebenfalls in der Festschrift abgedruckte Schriftenverzeichnis von Prof. Michael Krüger, der
im Ehrenamt u.a. dem Kuratorium zur Verleihung des Wissenschaftspreises des Deutschen
Olympischen Sportbundes angehört und mehrere Jahre Geschäftsführender Herausgeber der
Zeitschrift Sportwissenschaft war, umfasst allein zehn Druckseiten im Buch und ist aufgeteilt mit seinen
insgesamt 228 Veröffentlichungen in 13 Monografien, 16 Herausgeberschaften, 101 Aufsätze in
Zeitschriften und weitere 98 Buchbeiträge.
Stellvertretend für die versammelten Festbeiträge sei hier wenigstens einer knapp skizziert, zumal
der wahrhaftig im Haus des Sports beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) spielt:
Ulrich Schulze Forsthövel, der Leiter des DOSB-Projekts „Gedächtnis des Sports“, stellt dieses
„Gedächtnis des Sports“ mit seinen Inhalten, seiner Zielsetzung und seiner Arbeitsweise detailliert
vor. Dabei referiert er eindrucksvoll „Die Bemühungen des DOSB um Erhalt und Nutzung
von Sportkulturgut“ (Titel) und attestiert einerseits ein seit den 1980er Jahren gestiegenes Interesse
vor allem beim Aufbau von Sportsammlungen auf regionaler Ebene sowie für die Einrichtung
von (auch spartenspezifischen) Sportmuseen in Deutschland. Auf der anderen Seite versteht
sich sein Beitrag auch als ein dringender Appell an die gesamte organisierte „Sportfamilie“,
sich noch intensiver der archivarischen Arbeit anzunehmen und vorhandene Akten, Materialien,
Dokumente etc. zu bewahren und vor Entsorgungsprozessen zu schützen, um solche Sammlungen
– so schließt der Aufsatz von Schulze Forsthövel – „als Beitrag zur Stiftung der eigenen
Identität begreifen“ zu können und sie damit der Nachwelt als ein bleibendes Zeugnis gelebter
Sportgeschichte zugänglich zu machen. Der DOSB hat dazu mit seinem Projekt „Gedächtnis des
Sports“ quasi den Weg vorgespurt und eine Projektionsfläche für alle Vereine und Verbände in
Deutschland geschaffen.
Emanuel Hübner & Kai Reinhart (Hrsg.): Sport – Geschichte – Pädagogik. Festschrift zum
60. Geburtstag von Michael Krüger. Hildesheim 2015: arete Verlag. 350 Seiten; 29,95 Euro
Prof. Detlef Kuhlmann
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 32, 04. August 2015
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Archivarbeit kann der Forschung wichtige Erkenntnisse liefern
(DOSB-PRESSE) „Archivarbeit verdient unsere volle Unterstützung.“ Dieses Fazit hat Ilja Waßenhoven, Vorstandsmitglied des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB), nach der Vor-stellung des DOSB-Projektes „Gedächtnis des Sports“ (GdS) beim LSB in Duisburg gezogen.
Projektleiter Ulrich Schulze Forsthövel hatte zuvor Aufgaben und Ziele sowie den fünfjährigen Werdegang des GdS erläutert. Wichtiger Aspekt sei dabei die Konzeption, die der DOSB zur Sicherung der eigenen Akten aus seiner 65-jährigen Geschichte (gemeinsam mit seinen Vorgängerorganisationen) und zur Verbindung mit der Dokumentenverwaltung der Mitarbeiter/innen im eigenen Haus entwickelt habe.
Schulze Forsthövel betonte, dass Archivarbeit gerade bei einem Dach- oder Spitzenverband im Sport weit über das Signieren von Ordnern oder das Inventarisieren von Aktenbeständen hinaus-gehen sollte. Es müsse immer auch das Bewusstsein gestärkt werden, das die „Geschichte des Sports auch mit den eigenen Akten geschrieben wurde und deshalb der Forschung wichtige Einblicke und Erkenntnisse liefern könnte“. Bei vielen Sportorganisationen sei wichtige Überzeugungsarbeit zu leisten, um Interesse an den Altakten zu wecken und ihre Bedeutung für die Wissenssicherung und die Zukunft des Verbandes zu vermitteln. Der Projektleiter wies auch darauf-hin, dass die vielen Fragen, die sich bei der Aufnahme von Archivarbeit stellten, mit einer professionellen Beratung durch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) beantwortet werden könnten.
Der LSB arbeitet bei der Aufbewahrung und Nutzbarmachung seiner Verbandsgeschichte seit mehr als zehn Jahren eng mit dem Landesarchiv zusammen und hat eine weitreichende Abgabe-regelung seiner Akten mit der zuständigen Abteilung Rheinland getroffen. Im eigenen Haus arbeitet der Verband am Aufbau eines digitalen Archivs, das Dokumente retrospektivisch digital erzeugt und neuere, ausschließlich elektronisch vorliegende Dokumente erfasst. „Auch Nord-rhein-Westfalen ist auf dem Weg zu einem Gedächtnis des Sports“, sagte Ilja Waßenhoven.
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 18/2015
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Mosaiksteine aus dem Lebenswerk eines Olympiaforschers
(DOSB-PRESSE) Zu einem Symposium im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln trafen sich am 20. März frühere Weggefährten, Kollegen und Freunde von Karl Lennartz. Der Sporthistoriker und Olympiaforscher aus Sankt Augustin war im vergangenen Jahr verstorben und hätte am 19. März seinen 75. Geburtstag gefeiert.
In Vorträgen widmeten sich Experten verschiedenen sporthistorischen Themengebieten und erinnerten an die Forschungsschwerpunkte und das wissenschaftliche Vermächtnis von Lennartz. Hierzu zählen insbesondere die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, aber auch Fragen und Perspektiven der Olympischen Bewegung sowie der Marathonlauf, dem sich der passionierte Läufer Zeit seines Lebens in Theorie und Praxis ausgiebig widmete.
Die Veranstaltung nahm aber auch das aktuelle Geschehen in den Blick. Einen Tag vor der außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung in der Paulskirche in Frankfurt bewerteten Referierende und Diskutanten die Chancen und Möglichkeiten eine Bewerbung Hamburgs um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024. In einem Interview mit Museumsdirektor Andreas Höfer hielt der langjährige Chefredakteur und Intendant des WDR, Fritz Pleitgen, ein Plädoyer für die Hansestadt und ihr kreatives Konzept.
Die Deutsche Olympische Akademie beteiligte sich als Kooperationspartner am Symposium. Die Vorstandsmitglieder Prof. Manfred Lämmer und Prof. Holger Preuß hielten Vorträge zum Leistungsprinzip in der griechischen Antike bzw. dem Stellenwert der Olympischen Werte heutzutage. Gemeinsam mit Höfer, Volker Kluge (Herausgeber des International Journal of Olympic History) und der Witwe Ingrid Lennartz hatte Lämmer zudem das Symposium vorbereitet.
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 13-15/2015
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Archivarbeit: DAGS berät engere Zusammenarbeit mit DOSB
(DOSB-PRESSE) Bei ihrer Vorstandssitzung in den Räumen des Sportmuseums Berlin hat die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) wichtige Weichen für ihre zukünftige Arbeit gestellt. So wurden gemeinsam mit Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung des DOSB, Möglichkeiten ausgelotet, die Dienstleistungsfunktion des Dachverbandes des deutschen Sports bei der Bewahrung und Nutzbarmachung von Sportkulturgut durch die Arbeit der DAGS auszubauen.
Beispielsweise, so heißt es in einer Mitteilung der DAGS, könnte der DOSB die DAGS als kompetente Ansprechpartnerin zu Fragen der Archivarbeit und der Auswertung von Archivalien intensiver kommunizieren und ihr Beratungsangebot an die Sportfamilie stärker verankern. Gudrun Doll-Tepper sagte dem DAGS-Vorstand ihre Unterstützung zu.
Das nächste Symposium der DAGS wird im Herbst des kommenden Jahres im Deutschen Segelflugmuseum mit Modellbau auf der Wasserkuppe / Rhön stattfinden und unter dem Thema „Förderung und Sponsoring sporthistorischer Einrichtungen“ stehen. Anlässlich des Symposiums wird auch die Mitgliederversammlung durchgeführt. Die Tagung knüpft an eine Reihe erfolgreicher Veranstaltungen an, die die DAGS seit ihrer Gründung im Jahr 2003 abgehalten hat. Sie wendet sich dabei mit einer breiten Vortragspalette an ihre Mitglieder und Funktionsträger aus den Sportverbänden sowie an Vertreterinnen und Vertreter von Museen, Archiven, Sammlungen und der Geschichte, vor allem, aber nicht nur aus dem Sport.
Nachdem mit der Publikation „Sportgeschichte vernetzt“ das Symposium im Jahr 2013 in Maulbronn inhaltlich und wirtschaftlich erfolgreich abgeschlossen werden konnte, zeichne sich ab, dass auch von der letztjährigen Tagung im Jahn-Museum in Freyburg/Unstrut eine gehaltvolle Dokumentation entstehen werde, heißt es. Die DAGS werde dafür die Zusammenarbeit mit dem arete Verlag fortsetzen. Der Tagungsband 2013 wurde im letzten Herbst gemeinsam mit den Autoren und dem Verleger im Haus des DOSB vorgestellt. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, damals Generaldirektor, hatte bei seiner Begrüßung auf die Notwendigkeit hingewiesen, „die Geschichte und die Geschichten des deutschen Sports zu erhalten und für spätere Generationen zugänglich zu machen. Wir können es uns zudem nicht erlauben, für die Vorbereitung wichtiger Entscheidungen nicht auf alle relevanten Informationen zugreifen zu können, weil entsprechende Akten nicht mehr vorhanden sind.“
Weitere Themen der Vorstandssitzung in Berlin waren der Ausbau des Internetauftritts und die Fortführung einer Zusammenstellung der sporthistorischen Einrichtungen auf dem Gebiet der Museen, Archive und Sammlungen, ein Projekt, das der 2014 verstorbene Sporthistoriker Karl Lennartz, ehemals Vorsitzender und Ehrenvorsitzender der DAGS, auf den Weg gebracht hatte.
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 12, 17. März 2015
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DAGS berät nun auch Deutschen Behindertensportverband in Archivfragen
Von links: Markus Friedrich (IfSG), Martin Ehlers (IfSG/DAGS), Friedhelm Julius Beucher (Präsident DBS) und Ulrich Schulze Forsthövel (DOSB/DAGS). (Foto: IfSG)
(DOSB-PRESSE) Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und
Sportsammlungen e.V. (DAGS) berät nun auch den Deutschen Behindertensportverband in Archivfragen. Auf Initiative von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher haben Martin Ehlers, Markus Friedrich, beide vom Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg, und Ulrich Schulze Forsthövel, Leiter des Projektes „Gedächtnis des Sports“ beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), als Vertreter der DAGS die Verbandsakten und Archivalien des weltweit größten Behindertensportverbandes gesichtet.
Nach fast 64 Jahren umfasst der Bestand der 1951 in Bad Godesberg als „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport“ gegründeten Organisation, gleichzeitig Nationales Paralympisches Komitee (NPC) für Deutschland, in der Geschäftsstelle des DBS im Haus der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen bei Köln inzwischen über 100 laufende Meter.
Die Unterlagen und andere Sachzeugen wie Filme und Bilder sind gut erhalten. Allerdings, so stellten die Experten fest, bestehen Lücken in der Überlieferung gerade zu den ersten Jahrzehnten der Verbandsgeschichte, die nach Aussage des DBS unter anderem den mehrfachen Umzügen der Verwaltung von Düsseldorf über Duisburg nach Frechen geschuldet seien. Als alleinige Quelle für eine vollständige Rekonstruktion und Darstellung der frühen Verbandsarbeit dürften die vorhandenen Dokumente schon nicht mehr ausreichen, so die erste Erkenntnis. Die DAGS wird dem DBS in Kürze Empfehlungen unterbreiten, welche Schritte der Verband aus ihrer Sicht unternehmen sollte.
Zuvor hatte Präsident Beucher die Vorstellungen des DBS zu Aufbau und Funktion eines eigenen Archivs erläutert und dabei auch auf die positive Wirkung hingewiesen, die seiner Meinung nach dadurch für die öffentliche Wahrnehmung des DBS entfaltet werden könnte. Er begrüßte es in diesem Zusammenhang, dass sich die DAGS, beginnend mit der Archivberatung beim Deutschen Turnerbund (DTB), nunmehr aktiv in die Sicherung und Nutzbarmachung von Verbandsarchivalien einbringe und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Sportkulturgut leiste.
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 10, 03. März 2015, S. 10
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