Was war im Jahr 2016 aktuell?

Aus Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V.
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Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2016

Tagungsband "200 Jahre Turnen in Württemberg" erschienen

Tagungsband "200 Jahre Turnen in Württemberg" (Foto: IfSG).


Der Band dokumentiert die gleichnamige Tagung, die am 18. Mai 2016 in Calw-Hirsau stattfand. Damit wird an die Gründung des ersten Württembergischen Turnvereins erinnert, der am 18. Oktober 1816 in Hirsau gegründet wurde. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Calw, dem Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V (IfSG) und dem Schwäbischen Turnerbund (STB) durchgeführt. Der Band (86 S., zahlr. Abb.) kostet 8€ und kann über das IfSG bezogen werden.


Der Tagungsband enthält folgende Aufsätze:


  • Prof. Dr. Michael Krüger: 200 Jahre Turnen in Württemberg: Von der Politik zum Hochleistungssport
  • Markus Friedrich: Das STB-Verbandsarchiv – Quellen für eine moderne Turngeschichte
  • Prof. Dr. Annette R. Hofmann und Prof. Dr. Gertrud Pfister: Röcke, Zöpfe und Reigen: Mädchen und Frauen erobern die Turnhallen
  • Dr. Lothar Wieser: „Der praktische Nutzen der Turnerei“ – Die Feuerlösch- und Rettungskorps der Turnvereine im deutschen Vormärz
  • Dr. Karl J. Mayer: Hirsau – Eine Schwarzwaldgemeinde mit großer Geschichte




Akten der Olympischen Gesellschaft der DDR für Bundesarchiv gesichert

(DOSB-PRESSE) Gut 30 Jahre hat in der ehemaligen DDR ab 1. Februar 1960 eine „Gesellschaft zur Förderung des Olympischen Gedankens in der DDR“ bestanden, landläufig „Olympische Gesellschaft“ (OG) genannt. Vor knapp einem Jahr hat der DOSB mit seinem Projekt „Gedächtnis des Sports“ (GdS) einen originären Aktenbestand zur Geschichte der OG von deren Beginn bis zur Auflösung in seine Obhut genommen, um ihn vor der drohenden Vernichtung zu bewahren. Jetzt sei er in das Bundesarchiv überführt worden und verkleinere am Standort Berlin-Lichterfelde die Dokumentationslücken, heißt es in einer Mitteilung von GdS.

Anfang 1991 war die OG wohl auch auf der Grundlage einer „Vereinbarung über den Zusammenschluss“ in die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG), wenn man so will, ihr westdeutsches Gegenstück, aufgegangen. Diese konnte damit ihren Wirkungsbereich und ihre Organisationsstruktur (Zweigstellen) auf das Gebiet der ehemaligen DDR ausdehnen.

Vergleichbar mit der DOG wurde die OG vor allem durch Einzelmitglieder getragen (zeitweise mehr als 6.000). Auch der Satzungszweck der auf Betreiben des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) der DDR gegründeten Gesellschaft entsprach zumindest in der Anfangszeit in etwa dem der DOG: Beschaffung von Finanzmittel zur Entsendung einer Olympiamannschaft.

Die Bedeutung der OG für die Sportbewegung in der DDR sei vielleicht nicht vergleichbar mit der der DOG für die damalige Bundesrepublik, die mit der Grundlagenerarbeitung für den „Goldenen Plan“ zum Sportstättenbaus, mit der Fair Play-Initiative oder mit „Sport verbindet“ wichtige Impulse geben konnte, heißt es in der GdS-Mitteilung. „Aber sie hat als überfachlicher Sportverband mit einer Querschnittsaufgabe einen Beitrag zur Entwicklung der Olympischen Bewegung in der DDR geleistet.“ Dadurch beziehe die Geschichte dieser Gesellschaft ein besonderes Interesse.

Beim Aktenbestand handelt sich um knapp 100 Stehsammler aus der damaligen Geschäftsstelle in Ostberlin, die vor allem Finanzunterlagen, aber auch Zeitungsausschnittsammlungen, selbst herausgegebene Drucksachen, Veröffentlichungen und Schriftverkehr mit dem Präsidenten Manfred von Brauchitsch enthalten. Mit Blick auf die teils systematische Aktenvernichtung in der DDR zur Zeit der Wiedervereinigung sei es nur sinnvoll und logisch, dass diese Sachzeugen auf Betreiben des GdS jetzt in das Bundesarchiv überführt wurden, heißt es.

Der Bestand wird der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ (SAPMO) zugeführt und die Verzeichnisnummer DDR 3- 7975/2 erhalten. Das Bundesarchiv erklärte dazu: „Es besteht hier ein sehr großes Interesse an einer Übernahme der angebotenen Unterlagen, da sie für die Erforschung der Geschichte des Sports in der DDR eine wertvolle Quelle sind. Sie würden die hiesigen bereits im Bundesarchiv in Berlin überlieferten Beständen zum Sport in der DDR, insbesondere die Überlieferung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der DDR, sehr gut ergänzen.“

Gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) bemüht sich das GdS erfolgreich um Erhaltung und Nutzbarmachung von Verbandsakten und anderem Kulturgut aus dem Sport. Aus dem Kreis der DOSB-Mitgliedsorganisationen haben inzwischen sechs Spitzenverbände ein entsprechendes Beratungsangebot angenommen. Ziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wichtige Zeugnisse der Verbandsgeschichte gesichert und für Forschung und Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Quelle: DOSB-Presse, Nr. 45, 8. November 2016





„Förderung sportkultureller Einrichtungen“ bleibt ein Thema für die DAGS

(DOSB-PRESSE) Die Mitglieder der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) waren in diesem Jahr Gast im Deutschen Segelflugmuseum mit Modellbau an der Wasserkuppe (Rhön). Nach der in der letzten Versammlung beschlossenen Satzungsänderung mit einer nunmehr vierjährigen Amtsperiode standen keine Wahlen an. Schwerpunkt der Beratungen war unter anderem der Bericht des Vorstandes zu den Gründen der kurzfristigen Absage des diesjährigen Symposiums, in dessen Rahmen die Mitgliederversammlung stattfinden sollte. Das Thema des Symposiums, die „Förderung sportkultureller Einrichtungen“, wurde als weiterhin wichtig eingestuft. Es soll deshalb bei der nächsten DAGS-Tagung, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) im Herbst 2018 in Maulbronn stattfinden wird, ins Programm aufgenommen werden. Das teilte die DAGS mit.

Neben der erfreulichen Werbung von drei neuen Mitgliedern konnten weitere erfolgreich durchgeführte Beratungsmaßnahmen vorgestellt werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Gemeinsam mit dem DOSB-Projekt „Gedächtnis des Sports“ (GdS) und dem IfSG habe man unter anderem die Archive des Deutschen Behindertensportverbandes e.V. (DBS) und des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh) e.V. besichtigt und Empfehlungen für die Sicherung und öffentliche Nutzung der Registraturen gegeben. Vorrangiges Ziel der Beratungen sei es, die Archive aus dem Bereich der Sportbewegung – und damit auch der DOSB-Mitgliedsorganisationen – der Nachwelt zu erhalten und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

So habe man, erklärte die DAGS, im letzten Jahr die Aufbewahrung des Aktenbestandes der Deutschen Olympischen Gesellschaft e.V. (DOG) gesichert und das Archiv der DOG in das Bundesarchiv in Koblenz aufgenommen. Zudem sei es den gemeinsamen Bemühungen von DAGS und GdS zu verdanken, dass ein originärer Aktenbestand der „Gesellschaft zur Förderung des Olympischen Gedankens in der DDR“ erhalten und in Kürze in das Bundesarchiv in Berlin überführt werde.

Es zeige sich, dass das Beratungsangebot der DAGS die Sportverbände anspreche und dazu beitrage, „wichtige Sachzeugen der eigenen Vergangenheit dem Vergessen und dem Verschwinden zu entreißen“.

Quelle: DOSB-Presse, 6, Nr. 42, 18. Oktober 2016





Altakten der DOG werden im Bundesarchiv gesichert

(DOSB-PRESSE) Die Deutsche Olympische Gesellschaft, gegründet am 5. Januar 1951 mit dem vorrangigen Ziel, die Finanzierung der deutschen Olympiamannschaft bei den ersten Spielen nach dem Zweiten Weltkrieg in Oslo und Helsinki 1952 zu sichern, verfügt über beachtliche Aktenbestände, die die Geschichte und Entwicklung dieser Mitgliedsorganisation des früheren DSB und jetzigen DOSB fast lückenlos dokumentieren. Im Zuge einer technischen Umstrukturierung stand nun eine beträchtliche Verkleinerung des bisher originär erhaltenen Bestandes zur Debatte.

Mit Unterstützung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) konnte letztlich nicht nur der Verlust wertvollen Kulturgutes aus dem Sport abgewendet, sondern auch erreicht werden, dass die zum Teil einmalig vorhandenen Dokumente der wissenschaftlichen Forschung und der interessierten Öffentlichkeit erhalten bleiben: Das Bundesarchiv in Koblenz wurde dazu gewonnen, die frühen Akten der DOG in ihre Bestände aufzunehmen, um sie der Nachwelt zu sichern. Ulrich Schulze Forsthövel, Leiter des Projektes „Gedächtnis der Sports“ beim DOSB, der im Auftrag der DAGS die Vorbereitungen für die Übergabe der Akten getroffen hatte, zeigte sich erleichtert. „Mit Blick auf die großen Lücken in der Aufarbeitung der Geschichte unserer Vereine und Verbände freue ich mich, dass für die DOG diese Lösung gefunden werden konnte“, sagte er. „Natürlich wäre es zu begrüßen, wenn andere Sportorganisationen, die ihre Altakten nicht selbst aufheben wollen, mit dem Bundesarchiv oder anderen Archiven in öffentlicher Hand zu ähnlichen Regelungen kämen.“

Quelle: DOSB-Presse, Nr. 23, 07. Juni 2016





Rezension von Prof. Detlef Kuhlmann: Wie der Sport (-verein) in Deutschland in Bewegung kam. Eine illustrierte Zeitreise durch Facetten der Sportentwicklung

(DOSB-PRESSE) Der älteste Sportverein der Welt feiert in diesem Jahr 200. Geburtstag. In der Hamburger Turnerschaft von 1816 (HT 1816) kamen erstmals Menschen zusammen, um sich mit Gleichgesinnten in frei gewählter Gemeinschaft turnerisch bzw. sportlich zu bewegen. HT 1816 gilt daher als die Keimzelle des Vereinswesens in Deutschland – mittlerweile ist daraus die größte organisierte Bürgerbewegung in Deutschland geworden.

200 Jahre Vereinsbewegung in Deutschland sind daher für den vielseitig arbeitenden Sportwissenschaftler Prof. Hans-Jürgen Schulke aus Hamburg jetzt ein kalendarisch passender Anlass, „Eine faszinierende Zeitreise durch den Sport“ (Untertitel des Buches) zu unternehmen und uns dabei mitzunehmen in die Zeit, „Als Vereine in Bewegung kamen“ (Titel). Dieses über 300 Seiten gleichermaßen informativ wie illustrativ aufgemachte „dicke“ Buch – so viel als Fazit schon vor-weg – sucht seinesgleichen in der zeitgenössischen Sportbuchlandschaft.

Das Buch besteht aus nicht weniger als 72(!) Kapiteln, die aber immer jeweils nur über höchstens vier Seiten gehen, eindrucksvoll bebildernd sind und deren Überschriften so einladend und teilweise sogar spannend formuliert sind, dass bereits die Lektüre des vierseitigen Inhaltsverzeichnisses als ein textästhetischer Genuss daherkommt – fünf ausgewählte Beispiele sollen das ein wenig andeuten: „Revolte auf dem Turnboden“ und „Ball vergessen, Braten illegal“, „Pferde sind nicht politisch – aber die Reiter“ und „Dankbare Herzen“ sowie „Modell für matte Motoriker“. Was sich da so alles hinter verbirgt aus 200 Jahren einer so und so bewegten Zeit – bitte selbst herausfinden!

Der Band besticht darüber hinaus durch mindestens zwei besondere Markenzeichen, die ihm Originalität verleihen: Die meisten Texte sind nämlich so verfasst, dass sie einerseits in der Hamburger „Heimat“ spielen und die Entwicklung der HT 1816 von den Anfängen bis heute dabei nicht aus den Augen verlieren. Andererseits werfen die knappen Texte immerzu Schlaglichter auf die Impulse, die sich von Hamburg aus als das „Tor der Vereinswelt“ in anderen Regionen bzw. ganz Deutschland breit gemacht haben – ganz davon abgesehen, dass immer auch das Zeitalter des Sports in die historische Zeit außerhalb des Sports eingeordnet wird. Für eilige Leser kommt das im „rechtsbündigen“ Kalendarium zum Ausdruck, das uns auf jeder Druckseite wichtige Ereignisse aus Sport und Politik nach Jahren in Erinnerung ruft – was war noch mal 1968? Richtig: In Mexiko City marschieren erstmals zwei deutsche Mannschaften getrennt, aber mit gleicher Fahne ins Stadion ein. Auch richtig: Nach dem Attentat auf Rudi Dutschke kommt es zu in Deutschland vor allem in den Uni-Städten zu heftigen Protesten.

Herausgeber Schulke hat die meisten Texte selbst verfasst. Er konnte darüber hinaus mit Bernd Lange-Beck, Werner Langmaack, Thomas Metelmann, Jürgen Reip, Paul-Gerhard Wienberg-Schaper und Helga Treeß ein sechsköpfiges Team gewinnen, das profunde Kenntnisse aus der Hamburger Sportszene mitbringt, diese aber auch mit Entwicklungen des (un-)organisierten Sports in Deutschland für die Leserschaft gewinnbringend spiegelt. Zudem hat Langmaack als „Text-Koordinator“ redaktionell dafür gesorgt, dass alles aus einem Guss kommt – egal, ob es unter der Überschrift „Neuer Quell dynamischer Vereinsentwicklung“ geht oder die Herausforderungen für Sportvereine durch Ganztagsbetreuung beschrieben wird oder Kindergärten in Vereinen als Möglichkeit zur bewegten frühkindlichen Förderung vorgestellt oder alte und neue Formate des Betriebssports unter dem Motto „Tabakkonzern fördert Langlauflungen“ skizziert werden. Auch Themen wie Olympia und Großveranstaltungen, die Fitnessszene und der Behinderten-sport etc. werden natürlich nicht ausgespart. In kurzen Zusammenfassungen nach jeweils 50 Jahren (beginnend von 1816 bis 1866 und endend von 1967 bis 2016) wird die Entwicklung des Vereinssports kompakt dargestellt. Die Autorin und die Autoren betreiben in ihren Texten aber keineswegs nur Schönfärberei mit Rücksicht auf den 200 Jahre alten Jubilar. Sie analysieren und stellen dabei manchmal durchaus kritische Fragen. „In Sportdeutschland ist eine Machtverschiebung hin zu starken Verbänden mit mehr Einfluss im Gange – leiden die kleinen Vereine oder profitieren sie?“ ist beispielsweise das Kapitel ab Seite 258 thesenartig überschrieben. Hier ist dann auch von der zunehmenden Neustrukturierung großer Verbände, dem schwindenden Einfluss ehrenamtlicher Gremien genauso die Rede wie von der vermehrten Übernahme von Dienstleistungsfunktionen und mehr gesellschaftspolitischer Verantwortung durch Sportverbände. Die (teilweise politisch erzwungene) Verbürokratisierung in Sportorganisationen, die mit Schmälerung der ursprünglichen Vereinsdemokratie einhergeht, wird dabei nicht ausgeklammert.

Dennoch ist das Resümee am Ende des Kapitels auf Seite 261 versöhnlich bis zukunftsoffen: „Noch ist nicht entscheiden, ob das Versprechen besserer Verbandsentwicklung zur Entlastung ehrenamtlich geführter Vereine das Zeug zum Erfolgsmodell hat“, schreibt Hans-Jürgen Schulke dazu. Ein weiteres Fazit zum Schluss: Alle Sportvereine in Deutschland stammen von der HT 1816 ab – nicht biologisch, aber zeithistorisch. So gesehen könnten nun alle rund 90.000 in Deutschland existierenden Sportvereine bzw. deren rund 27 Millionen Menschen mit Hilfe des Buches von Schulke und seinem Team wunderbar „Ahnenforschung“ betreiben. Mehr noch: Sie könnten sich mit der geschmeidig dargebotenen Rückschau ihrer eigenen Zukunft neu vergewissern – damit Vereine auch in den nächsten 200 Jahren schön in Bewegung bleiben! Ein bleibendes und stärkendes Geschenk ist das repräsentative Buch auf jeden Fall für alle, die im Vereinssport zu Hause sind bzw. mitarbeiten.


Hans-Jürgen Schulke (Hrsg.): Als Vereine in Bewegung kamen. Eine faszinierende Zeitreise durch den Sport. Göttingen 2016: Verlag Die Werkstatt. 320 Seiten; 34,90 Euro.


Quelle: DOSB-Presse, Nr. 17, 2016





DAGS berät Hochschulsportverband bei der Archivarbeit

Von links: Christoph Fischer (adh), Ulrich Schulze Forsthövel (DOSB) und Martin Ehlers (IfSG). (Foto: IfSG)


(DOSB-PRESSE) Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) ist der dritte Sportverband, den die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlern (DAGS) bei der zukünftigen Archivarbeit unterstützt. Zuvor hatten der Deutsche Turnerbund und der Deutsche Behindertensportverband eine Kooperation mit der DAGS vereinbart. Der adh gehört zu den ältesten Sportverbänden nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde als Arbeitsgemeinschaft deutscher Hochschulsportreferenten (AdH) bei einer Versammlung von Mitgliedern aus allen vier Besatzungszonen vom 31. März bis 2. April 1948 in Bayrischzell ins Leben gerufen. Als Gast-Delegierter nahm er am 10. Dezember 1950 in Hannover an der Gründung des DOSB-Vorgängers Deutscher Sportbund teil. Auf Einladung des Verbandes haben nun Martin Ehlers (Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V., IfSG) und Ulrich Schulze Forsthövel (Projekt „Gedächtnis des Sports“ des DOSB) als Vertreter der DAGS Einblick in die in fast 70 Jahren zusammengekommenen Verbandsakten genommen und sich einen Überblick verschafft. Unter den Dokumenten befand sich auch das Original des Gründungsprotokolls, das – wie damals üblich – als Wortprotokoll abgefasst ist.

Ziel der Sichtung sei es, Optionen für eine fachgerechte Aufbewahrung mit sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten der fast 200 laufende Meter umfassenden Sammlung zu erarbeiten, erklärte die DAGS. Als erster Schritt dahin seien eine Bewertung und die Erstellung eines Findbuches eine wichtige Voraussetzung, um den Zugang zu der großen Menge an Dokumenten zu verbessern. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse werde die DAGS dem adh Vorschläge zum Umgang mit seiner Registratur unterbreiten.

Quelle: DOSB-Presse, Nr. 14, 2016


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