Was war im Jahr 2021 aktuell?: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V.
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({{colored|MidnightBlue|Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2018}})
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==={{colored|blue|Sportgeschichte: Prof. Michael Krüger ist neuer Vorsitzender der DAGS}}===
 
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|[[Datei:IfSG DAGS Symposium 2018.jpg|left|thumb|350px|Die Teilnehmer des Jubiläumssymposiums "Kunst - Sport - Literatur" (18./19.10.2018) vor der Maulbronner Klosterkirche, Bild: IfSG.]]
 
  
(DOSB-PRESSE) Die diesjährige Mitgliederversammlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) hat Prof. Dr. Michael Krüger einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der gebürtige Heidenheimer hat seit 1999 eine Professur für Sportwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und leitet im dortigen Institut für Sportwissenschaft den Arbeitsbereich Sportpädagogik und Sportgeschichte. Er tritt die Nachfolge von Stefan Grus (Deutscher Schützenbund) an, der die DAGS seit 2012 geführt hat.
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==={{colored|blue|Nachruf auf Dr. Gerd Falkner (1950-2021)}}===
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===={{colored|blue|''Deutsches Skimuseum Planegg''}}====
  
Krüger erklärte bei der Vorstellung des Arbeitsprogramms des neuen Vorstandes der DAGS, dass neben konkreten Maßnahmen zur Sicherung von Sportkulturgut, etwa der Beratung von Sportverbänden, ihm die Abstimmung und Vernetzung mit weiteren Einrichtungen, die sich in Deutschland und darüber hinaus für die Bewahrung und Nutzbarmachung wichtiger Sachzeugen des Sports einsetzen, ein besonderes Anliegen sei. Auch den vielen privaten Sammlern wolle die DAGS in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken.
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Neuer Stellvertreter des Vorsitzenden ist Markus Friedrich, der das "Sportarchiv" im Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart betreut. Das Amt des Schatzmeisters bekleidet für die nächsten vier Jahre Ulrich Schulze Forsthövel, Leiter des Projektes „Gedächtnis des Sports“ beim DOSB. Der Vorstand wird ergänzt durch zwölf Beisitzer, die die verschiedenen Fachgebiete der DAGS vertreten.
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|<pdf width="600" height="400">Datei:2021 DSV Nachruf Dr Gerd Falkner 181221 SchwarzF FalknerA.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:2021 DSV Nachruf Dr Gerd Falkner 181221 SchwarzF FalknerA.pdf|Quelle: Deutscher Skiverband]]</div>
 
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Den Rahmen für die Mitgliederversammlung bildete das Jubiläums-Symposium „Kunst - Sport – Literatur“ im Weltkulturerbe Kloster Maulbronn anlässlich des 15-jährigen Bestehens der DAGS und des 25-jährigen des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG). DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, wies in seinem Grußwort auf die große Bedeutung hin, die Einrichtungen wie DAGS und IfSG für die Erhaltung von Sportüberlieferung als wichtigem Kulturgut besäßen, und die gleichzeitig Verantwortung und Verpflichtung sei, sich weiterhin dafür einzusetzen. Dies auch vor dem Hintergrund der abnehmenden Bedeutung der Sportgeschichte an deutschen Universitäten. Zu diesem Kulturgut gehöre eben auch die Sportkunst, deren Ergebnisse bei den Olympischen Kunstwettbewerben als Teil der Olympischen Spiele von 1912 bis 1948 in den Gattungen Architektur, Literatur, Musik, Malerei und Bildhauerei nur einen kleinen Ausschnitt darstelle und die bis heute sehr lebendig sei. Der DOSB, so Hörmann weiter, stehe diesen Bemühungen zur Seite und werde sie nach Kräften unterstützen.
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Mit dem diesjährigen DAGS-Ehrenpreis für Personen, die sich um Sportkulturgut verdient gemacht haben, wurden während der Tagung der neue Vorsitzende Prof. Krüger und Siegfried Holzheimer ausgezeichnet. Holzheimer betreibt seit mehr als einem Jahrzehnt die inzwischen größte Fußballsammler-Börse in Europa und ist selbst begeisterter Sammler von Memorabilia rund um den Fußball.  
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Zum Abschluss des Symposiums dankte Krüger dem IfSG für Vorbereitung Organisation sowie für das mutige Engagement, eine Veranstaltung zu diesem nicht immer einfachen Thema durchzuführen. Die guten Ergebnisse sollten allerdings dazu ermuntern, auch in Zukunft die Verbindung von Sport und Kunst in der öffentlichen Wahrnehmung zu fördern.
 
 
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==={{colored|blue|Ankündigung: Ausstellung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart}}===
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==={{colored|blue|Nachruf auf Hermann Bausinger (1926-2021)}}===
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===={{colored|blue|''Von Prof. Dr. Michael Krüger, Münster''}}====
 
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<pdf width="600" height="400">Datei:Plakat_A1_Entwurf.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:Plakat_A1_Entwurf.pdf|Ausstellung "Olympische Spiele: Architektur und Gestaltung. Berlin - München Stuttgart"]]</div>
 
  
|Was haben Archive mit Sport zu tun? Und welche Bezüge bestehen zu den Olympischen Spielen, die nie in Baden-Württemberg stattfanden? Was auf den ersten Blick Verwunderung
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[[Datei:HStAS P 49 Nr 159.jpg|left|thumb|250px|Hermann Bausinger und Ommo Grupe bei einer Diskussionsrunde (1992). Foto: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, P 49, Nr. 159.]]
auslöst, weist bei näherer Betrachtung doch vielfältige Verbindungslinien in die Region auf.Seit den 1880er Jahren widmete sich Baron Pierre de Coubertin (1863–1937) der Wiederbegründung der Olympischen Spiele. Sein Ziel war es, die Verbindung von Geist und Körper zu fördern. Seitdem entwickelten sich die Olympischen Spiele zu dem Großereignis des internationalen Sports. Sie waren und sind bis heute immer auch die „Visitenkarte“ des Gastgebers. Architektur und grafische Gestaltung spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie sollen ein positives Image des Austragungsorts in alle Welt tragen.
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Die Ausstellung setzt ein mit den geplanten, kriegsbedingt aber nicht durchgeführten Spielen von 1916 in Berlin. 1936 wurden sie unter massiver ideologischer Einflussnahme
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Hermann Bausinger, der „Nestor der Kulturwissenschaft“ ist am vergangenen Mittwoch, 24.
des NS-Staats realisiert. Monumentalität und manipulative Inszenierung, beispielsweise mit der zukunftsweisenden Einbindung multimedialer Techniken, prägten die Olympiade.
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November, im Alter von 95 Jahren gestorben. In zahlreichen Nachrufen wurden die
Die Spiele von München 1972 sollten das Gegenmodell zu 1936 werden. Deutschland präsentierte sich als weltoffen und modern. Otl Aicher (1922–1991), Mitbegründer der
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wissenschaftlichen Verdienste und die Lebensleistung Bausingers gewürdigt.
legendären Hochschule für Gestaltung Ulm, war verantwortlich für die visuelle Kommunikation, die sich durch ein einheitliches Farb- und Schriftschema sowie die konsquente
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Nutzung von Piktogrammen auszeichnete. Von herausragender Bedeutung war auch die Architektur. Bekannte Architekten aus Baden-Württemberg waren maßgeblich an der „Idee einer Olympischen Landschaft“ beteiligt.
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Er hat das Fach „Volkskunde“ als „empirische Kulturwissenschaft“ an der Universität Tübingen in der
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zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begründet und maßgeblich geprägt. Aus einem in der NS-Zeit
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belasteten und verstaubten Fach machten er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am
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„Institut für empirische Kulturwissenschaft“ mit Sitz im Tübinger Schloss ein Querschnittsfach, in dem
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sowohl geisteswissenschaftliche und historische als auch empirische und sozialwissenschaftliche
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Methoden genutzt wurden, um „Kultur“ im weitesten Sinn zu erforschen. Sprache, Literatur und  
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Geschichte waren die Säulen, auf denen die Forschungen Bausingers beruhten. Sein Ruf reichte weit
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über die Grenzen Tübingens und des Schwabenlands hinaus.
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In keinem Nachruf wurde jedoch auf Bausingers ethnologische und kulturwissenschaftliche Arbeiten
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zum Sport als einem Phänomen der Alltagskultur Bezug genommen. Dass er im Zusammenhang einer
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Neuentdeckung der Alltagskultur auch das gesellschaftliche Phänomen des Sports in den Blick nahm,
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lag einerseits in der Sache selbst, andererseits aber am Tübinger Umfeld mit Walter Jens, Andreas
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Flitner, Hans Küng und weiteren großen Geistern dieser Generation, die den Krieg und die NS-Zeit
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erlebt hatten und in den 1960er Jahren als junge Professoren die Universität „neu aufstellen“
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wollten, wie man heute sagen würde. Zu diesem Umfeld gehörte im weiteren Sinn auch Ommo
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Grupe (1930-2015), der seit 1960 das Tübinger Institut für Leibesübingen (IfL) leitete und vor
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ähnlichen Herausforderungen wie Bausinger stand. Der vor fünf Jahren verstorbene Grupe wurde als  
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„Nestor der Sportwissenschaft“ bezeichnet, weil er, ähnlich wie Bausinger in der „Volkskunde“, die
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„Leibesübungen“ und „Leibeserziehung“ seit den 1970er Jahren als modernes Querschnittsfach der
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Sportwissenschaft(en) neu definierte. Wie in der Ethnologie ging es auch in der Sportwissenschaft
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darum, das Fach auf feste Grundlagen zu stellen, indem sowohl in der Sache als auch in der  
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Terminologie eine deutliche Abgrenzung zur nationalsozialistischen Zeit vorgenommen wurde.
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Sowohl die Volkskunde als auch die Leibeserziehung waren Teil der NS-Ideologie, konnten aber auch
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auf eine große Tradition seit dem 19. Jahrhundert verweisen. Während Bausingers
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Habilitationsschrift von 1961 mit „Volkskultur in der technischen Welt“ überschrieben war, ging es in
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Grupes Habilitationschrift von 1967 um eine Neuorientierung der Theorie der Leibeserziehung.
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„Grundlagen der Sportpädagogik“ lautete der Titel seines Werks.
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Die „Volkskunde“ in Tübingen hieß seit 1971 „Ludwig-Uhland-Institut für empirische
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Kulturwissenschaft“ (LUI), und das Institut für Leibesübungen (IfL) Institut für Sportwissenschaft (IfS).
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Grupe und Bausinger waren über das Fachliche hinaus freundschaftlich verbunden. Der wöchentliche
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Termin zum Tennisdoppel, zu dem in späteren Jahren auch junge Nachwuchswissenschaftler
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hinzugebeten wurden, durfte nie ausfallen.
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Grupe trug wesentlich dazu bei, dass sich „Mendel“ Bausinger – den sehr deutschen Vornamen
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Hermann mochte er nicht, sondern lieber seinen Spitznamen Mendel – für den Sport interessierte.
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Bausingers Arbeiten zum Sport sind 2006 in dem Band „Sportkultur“ zusammengestellt und vom
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Autor dieses Nachrufs am Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster editiert und redaktionell
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betreut worden. Das Thema Sportkultur verband das Denken Grupes und Bausingers. Grupe hatte
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bereits 1987 einen schmalen Band „Sport als Kultur“ vorgelegt. Bausingers Texte zur Sportkultur sind
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in der Regel im Zusammenhang von Tagungen und Festveranstaltungen des Deutschen Sportbundes
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(DSB) und des NOK für Deutschland entstanden, zu denen Bausinger auf Initiative von Grupe als
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Festredner und „critical friend“ eingeladen wurde, auch wenn dieser Begriff damals noch nicht
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benutzt wurde. Die Einladung und Anregung von Wissenschaftlern und später auch
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Wissenschaftlerinnen, sich mit dem Sport als einem „gesellschaftlichen Phänomen“ der Moderne zu
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beschäftigen, gehörte zu den zentralen sport- und wissenschaftspolitischen Strategien Grupes auf
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dem langen Weg der Anerkennung der Sportwissenschaft als einer gleichberechtigten akademischen
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Disziplin an den Universitäten. Neben Bausinger sind auch Hermann Lübbe, Christian Graf von
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Krockow, Helmuth Plessner oder Klaus Heinemann zu nennen, die als Experten die junge
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Sportwissenschaft von außen befruchteten.
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Schließlich dokumentiert die Schau auch die (Vor-)Geschichte der letztlich gescheiterten Olympia-Bewerbung für die Spiele im Jahr 2012 der „Sportstadt Stuttgart“ von 2002.
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[[Datei:IfSG BW Bausinger.jpg|left|thumb|250px|Bausinger beim Festvortrag "10 Jahre IfSG" 2003 in Maulbronn. Foto: IfSG BW.]]
Anhand vielfältiger Exponate wie Plakate, Medaillen, Pokale bis hin zu Architekturmodellen wird deutlich, dass sich in der Geschichte des Sports auch der gesellschaftliche Wertewandel anschaulich nachvollziehen lässt. Somit ist der Sport als Teil des kulturellen Erbes auch relevant für Archive.
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Die Präsentation entstand in Kooperation mit dem [http://www.ifsg-bw.de Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.], das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern kann und seit langem Partner des [http://www.landesarchiv-bw.de Landesarchivs Baden-Württemberg] bei der Sicherung von Quellen des baden-württembergischen Sports ist.
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Hermann Bausinger war kein Sportwissenschaftler, aber er hat die Kultur und Alltagskultur des Sports
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genau beobachtet und mit seinem weiten intellektuellen Horizont nicht nur tiefgründig reflektiert
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und verstanden, sondern auch einem breiten und interessierten Publikum verständlich und
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differenziert erläutert. Seine Beobachtungen und Analysen zur Sportkultur fallen engagiert und
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gleichermaßen kritisch distanziert aus. Bausinger Reden waren stets witzig, humorvoll, lehrreich und
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tiefsinnig zugleich, gespickt mit Geschichten und Anekdoten aus dem Alltagsleben, zu dem der Sport
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heute mehr als in früheren Zeiten selbstverständlich gehört. Er stellte Bezüge zur Geschichte, zur
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Kunst und Literatur her und konnte auf einen breiten Fundus an Wissen und Erfahrung zurückgreifen.  
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Seine Reden waren rhetorisch geschickt und fesselnd strukturiert sowie druckreif formuliert. Die von
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ihm behandelten Themen zur Sportkultur reichten von der Alltagskultur des Sports, den „Kleinen
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Festen im Alltag“, den lokalen Turn- und Sportvereinen über die großen Traditionslinien der
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Körperkultur und des Sports seit dem 18 und 19. Jahrhundert bis ins Zeitalter der Globalisierung und
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Universalisierung der Sportkultur. Er sprach zur „Kultur des Verlierens“, zur „Amateur-Nostalgie“, zur
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Fankultur und zum Mediensport, zur Semantik der Leistung, zur Kulturgeschichte des Spiels und über
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„Robert Musil und die Körperkultur“. In einer Ringvorlesung der Universität Tübingen beschäftigte er
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sich – durchaus augenzwinkernd mit Blick auf seine Kollegen - mit dem exzentrischen Tübinger
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Ästhetikprofessor Friedrich Theodor Vischer (1807-1887). Dieser hatte in seinem „Lob der
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gymnastischen Künste“ (1845) kritisiert, „dass am deutschen Beamten und Gelehrten sein Körper wie
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ein alter Lumpen herunterhängt“ (zit. nach Bausinger, Sportkultur, S. 140) und empfohlen,
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systematische Leibesübungen und Gymnastik an allen Schulen und Universitäten einzuführen.
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Unvergessen sind Bausingers Reden zum Olympischen Sport. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums
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des NOK für Deutschland 1995 in Berlin griff er ein Zitat Willi Daumes auf: „Die Spiele sind die Idee“,
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in das Bausinger seine kulturwissenschaftliche Botschaft an den Sport und die Sportwissenschaft
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verpackte: Wichtig ist auf dem Platz, um eine verbreitete Fußballweisheit aufzugreifen. Nicht die
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mehr oder weniger klugen Reden machen das Wichtigste am (olympischen) Sport aus, sondern seine
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kulturellen Praktiken. Auf sie muss man sehen, sie gilt es wissenschaftlich zu erforschen und zu
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deuten, wenn man verstehen möchte, was Bewegung, Spiel und Sport für den einzelnen Menschen,
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aber auch für Kultur und Gesellschaft insgesamt bedeuten.
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Die schillernde Rolle des Sports zwischen lokaler Alltagskultur und universalem Kulturmuster – so ein
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Vortragstitel, allerdings mit Fragezeichen, aus dem Jahr 1992 – beleuchtete Bausinger in mehreren
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Arbeiten. Am treffendsten gelang ihm dies wohl in seinen Vorträgen anlässlich des zehnjährigen
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Jubiläums des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg 2003 in Maulbronn sowie des
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ebenfalls zehnjährigen Jubiläums des heute nicht mehr existierenden Deutschen Olympischen
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Instituts (DOI) in Berlin: „Identitätsspiele“ nannte er sein Thema: „Lokalpatriotismus und
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Internationalismus“. Es ging um LE, das ausgesprochen klingt wie Los Angeles, aber gemeint war das
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Spiel zwischen dem TSV Leinfelden (LE) und dem griechischen Verein Omonia Vaihingen in der  
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Kreisliga A. Interessant war für Bausinger das Spiel deshalb, „weil beide Mannschaften Beispiele
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boten für die Internationalisierung des Sports, (…) die auch in die regionale und lokale Szenerie
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hineinreicht.“ Verallgemeinert sprach Bausinger natürlich über Ausländer im Sport, über Freiburg
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und Cottbus, „Gastarbeiter“ und „Zeitarbeiter“ im Sport, über gelungene und gescheiterte
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Integration, Freundschaften und Ausgrenzungen, letztlich über „Identitätsspiele in fragmentierten
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Gesellschaften“. Und schließlich erzählte er von dem erfolgreichen Spielfilm „Kick it like Beckham“,
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den er als eine „Art Lehrfilm“ für die Probleme der Integration im Kontext des Sports bezeichnete.
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Der Tod von Hermann „Mendel“ Bausinger nach einem „sehr langen, erfüllten und glücklichen
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Leben“, wie er dem Verfasser dieser Zeilen vor wenigen Wochen in der ihm eigenen Demut schrieb,
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sollte Anlass sein, nicht nur diesen Text eines außergewöhnlichen Wissenschaftlers und Menschen
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noch einmal neu zu lesen.
  
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==={{colored|blue|Tagungsprogramm online: Jubiläums-Symposium "Kunst - Sport - Literatur" - Maulbronn 18./19. Oktober 2018}}===
 
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|<pdf width="600" height="400">Datei:Symposium neu.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:Symposium neu.pdf|Tagungsprogramm Jubiläums-Symposium 2018]]</div>
 
 
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==={{colored|blue|Jahn-Gesellschaft stellt Erweiterung des Jahn-Museums vor}}===
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==={{colored|blue|Großes Interesse von Jugendlichen an der Sportgeschichte}}===
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===={{colored|blue|''DAGS dokumentiert die Schülerarbeiten zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten''}}====  
 
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|[[Datei:Hölzl Mänicke.jpg|left|thumb|255px|DTB-Präsident Alfons Hölzl (li) lässt sich das Modell des neuen Jahn-Museums von Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke erklären. (Quelle: gymmedia.de)]]
 
 
(DOSB-PRESSE) Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft in Freyburg (Unstrut) hat auf ihrer Mitgliederversammlung das Bauvorhaben zur Erweiterung des Jahn-Museums vorgestellt. Neben der Sanierung des bestehenden Gebäudes soll das jetzige Museum durch zwei Funktionsbauten ergänzt werden, die die Museumsbestände und die Bibliothek aufnehmen und die auch Seminarräume bereitstellen werden.
 
An der Realisierung der knapp fünf Millionen Euro teuren Maßnahme sind neben der Stadt Freyburg als Bauträger und dem Burgenlandkreis gleich mehrere Landesministerien beteiligt. Gleichzeitig plant die Gesellschaft, die Jahn-Dauerausstellung völlig zu überarbeiten. Dafür wurde ein Wissenschaftlicher Beirat mit Dr. Volker Rodekamp, dem Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, an der Spitze gewonnen.
 
Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke machte deutlich, wie sehr das Jahn-Museum, dessen Besucherzahlen nach wie vor stiegen, das Profil der Stadt stärke und einen immer höheren Stellenwert im Saale-Unstrut-Tourismus bekomme. Die große Herausforderung, vor der die Jahn-Gesellschaft, die Stadt Freyburg als Bauträger und die beteiligten Gebietskörperschaften in den nächsten Jahren stünden, solle mit dem 100. Freyburger Jahn-Turnfest im August 2022 ins Ziel gehen.
 
Alfons Hölzl, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), überbrachte die Grüße der gesamten deutschen Turnerfamilie. DTB-Vizepräsidentin Prof. Annette Hofmann kündigte an, dass der DTB im nächsten Jahr gemeinsam mit der Jahn-Gesellschaft eine Tagung durchführen werde, die sich mit einer modernen Jahn-Rezeption auseinandersetzen soll.
 
 
[[Datei:Erweiterung Jahn Museum.jpg|center|thumb|500px|Der Sieger im Architektur-Wettbewerbes zum Erweiterungsbau hinter dem Altbestand des Jahn-Museums (rechts): der Entwurf von Henchion Reuter Architekten, Berlin.(Quelle: Henchion + Reuter)]]
 
  
Den passenden Rahmen für die Mitgliederversammlung bot das traditionelle Freyburger Jahn-Turnfest, das in diesem Jahr zum 96. Mal stattfand. Es ist inzwischen das einzige Turnfest in Deutschland, dessen Gerätewettkämpfe noch im Freien stattfinden. Rund 1000 Aktive traten dazu an, diesmal aus elf Landesturnverbänden.
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[[Datei:Plakat Ausschreibung 2020.png|left|thumb|200px|Vorlage: Körber Stiftung.]]
Im Ehrenhof des Jahn-Museums wurde am Grab Friedrich Ludwig Jahns, am 11. August vor 240 Jahren geboren, ein Kranz niedergelegt. Dr. Josef Ulfkotte, Präsident der Jahn-Gesellschaft, konnte auf der Gedenkfeier auch Landessportbund-Präsident Andreas Silbersack und Landrat Götz Ulrich begrüßen. An der Gestaltung war wieder Johanna Quaas aus Halle, die älteste aktive Wettkampfturnerin der Welt, beteiligt.
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Die diesjährige Sonderausstellung des Museums zeigt unter dem Titel „Grenzen überwinden. Die Geschichte des Sports von Menschen mit Behinderung“ mit Bildern und Texten die Geschichte des Versehrten- und Behindertensports seit der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Ausstellung wurde mit Unterstützung des Burgenlandkreises, des Landessportbundes Sachsen-Anhalt und des Kreissportbundes erarbeitet und soll später an verschiedenen Orten im Landkreis und darüber hinaus gezeigt werden.
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Quelle: DOSB-Presse Nr. 36, 4. September 2018
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Auch die dritte Vorstandssitzung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) in diesem Jahr fand virtuell statt. Der Vorstand unter Leitung von Prof. Dr. Michael Krüger und Geschäftsführer Ulrich Schulze Forsthövel beriet vor allem über das Projekt, die Ergebnisse des 27. Geschichtswettbewerbs an Schulen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten zu veröffentlichen. Der Wettbewerb 2020/2021 hatte mit dem Thema „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ zum ersten Mal die Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte des Sports als Aufgabe gestellt. Die DOSB-Presse berichtete darüber. Ziel der DAGS ist es, in Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung, die den Wettbewerb organisiert, eine Auswahl der gut 550 ausgezeichneten Arbeiten zu veröffentlichen. Dazu werden die Ergebnisberichte der einzelnen Arbeiten regional zusammengetragen und in eine Schriftenreihe aufgenommen. Maßgeblich daran beteiligt sind einige Institutionelle Mitglieder der DAGS wie etwa das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte e.V. (NISH), das den Impuls für dieses Projekt gegeben hatte, und das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG). „Wir müssen den Jugendlichen, die sich der Sportgeschichte mit Neugierde zuwenden und sie erforschen, unsere Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken. Da Sportgeschichte an deutschen Universitäten fast nicht mehr vorkommt, sind Projekte dieser Art besonders wichtig, um jetzt und in Zukunft das Interesse an unserer Vergangenheit wach zu halten und Licht in manches Dunkel zu bringen. Der Körber-Stiftung gebührt daher ein besonderer Dank“, sagte Michael Krüger nach der Sitzung.
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Der DAGS-Vorstand beschloss zudem weitere Maßnahmen zur Stärkung der Bedeutung von Sportarchiven in Deutschland mit der Anbindung an den Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA). Nach ersten Gesprächen mit dem VdA ist die DAGS davon überzeugt, dass damit die Bewahrung von wichtigem Sportkulturgut unterstützt und gefördert werden kann. „Was nicht dokumentiert ist, hat für die Nachwelt schlichtweg nicht stattgefunden“, so Michael Krüger.
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Im September will die DAGS den im vergangenen Jahr begonnenen Dialog mit dem DOSB fortsetzen. Ziel der angestrebten Zusammenarbeit ist eine Aufnahme in die große Sportfamilie unter dem Dach des DOSB. Die DAGS möchte den DOSB für eine intensivere Unterstützung bei der Pflege von Kultur und Geschichte des Sports im Allgemeinen und der Archivberatung im Besonderen gewinnen. Die DAGS berät bereits mehrere Sportverbände und -vereine im Umgang mit Archivgut. Dies soll in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Archivschule Marburg ausgebaut werden, indem die Erstellung von Findbüchern zu Sportarchiven Gegenstand der dortigen Ausbildung wird. Mit der Erschließung des Archivs des Deutschen Basketball Bundes e.V. vor einigen Jahren bringt die Schule einige Erfahrung für die Behandlung von Sportarchivgut mit.
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Michael Krüger konnte abschließend mitteilen, dass die Vorbereitungen für das DAGS-Symposium im Mai kommenden Jahres auf gutem Weg sind. Zu dem ausgesuchten Thema „Von der Schwimmkunst zum Badevergnügen und Schwimmsport“ sei bereits eine beachtliche Anzahl breit gefächerter Vortragsangebote mit interessanten Ansätzen eingegangen. Im Rahmen der Tagung in der Schwabenakademie Irsee wird die nächste Mitgliederversammlung stattfinden, bei der die Wahl des Vorstands im Mittelpunkt stehen dürfte.
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(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)
  
 
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==={{colored|blue|Burgenlandkreis unterstützt Sanierung der Jahn-Gedenkstätten in Freyburg}}===
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==={{colored|blue|„Deutsche Sportgeschichte in 100 Objekten“}}===
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===={{colored|blue|''Interview mit Tanzsport-Archivar Dirk Ullmann''}}====
 
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|[[Datei:BLK_Foto_5.07.18.JPG|left|thumb|255px|Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke, Manuela Dietz, Geschäftsführerin der Jahn-Gesellschaft und Leiterin des Jahn-Museums, und Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises, bei der Unterzeichnung (v. l. n. r.). (Foto: Burgenlandkreis/A. Dietrich)]]
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|<pdf width="600" height="400">Datei:Tanzspiegel 7.2021 - SG in 100 Objekten-BTV-Archiv-DAGS.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:Tanzspiegel 7.2021 - SG in 100 Objekten-BTV-Archiv-DAGS.pdf|Aus: Tanzspiegel 7/21]]</div>
  
(Burgenlandkreis) Im Jahr 2022 steht der Stadt Freyburg (Unstrut) und dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum ein besonderes Jubiläum ins Haus: Zum 100. Mal wird sich die Jahn-, Wein- und Sektstadt in ein Mekka für Turner aus Deutschland und Österreich sowie weiteren Ländern verwandeln, wenn sportliche Kräfte zu Ehren des Turnvaters Jahn gemessen werden.
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Pünktlich zu diesem Jubiläum soll das über Kreisgrenzen hinaus bekannte Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum in neuem Glanz erstrahlen. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen stehen die Gebäuderestaurierung und eine Erweiterung des Museumsareals. Hierzu sollen Fördermittel des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt eingeworben werden.
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In feierlichem Rahmen setzten Landrat Götz Ulrich und Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke am Donnerstag im Jahn-Museum ihre Unterschriften unter die Vereinbarung zwischen dem Burgenlandkreis und der Stadt Freyburg. Letztere erhält damit vom Burgenlandkreis für die Realisierung der genannten Projekte eine Einmalzahlung von 400.000 Euro.
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==={{colored|blue|Das kulturelle Erbe des Wintersports}}===
 
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===={{colored|blue|''Online-Tagung des Museumsvereins Klostertal im Rahmen des Interreg-Projekts "Wintersportarchiv", 20. Mai 2021''}}====
Landrat Götz Ulrich: „Ich freue mich, dass der Burgenlandkreis mit Rückendeckung des Kreistages die Stadt Freyburg bei Investitionen in den überregional bedeutsamen Museumsstandort zum Wirken Friedrich Ludwig Jahns unterstützen kann. Damit verhindern wir, dass wichtige Projekte aufgrund klammer Kassen der Städte und Gemeinden zurückgestellt werden müssen. Die Förderung des Burgenlandkreises hat auch zum Ziel, dass die Bedeutung Jahns für die Entstehung eines deutschen Nationalstaates gewürdigt und seine Instrumentalisierung in späteren Zeiten in einer neuen Ausstellung kritisch beleuchtet wird.“
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|<pdf width="600" height="400">Datei:Einladung Online Tagung.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:Einladung Online Tagung.pdf|Wintersportarchiv]]</div>
Bürgermeister Udo Mänicke: „Vielen Dank an die Kreisräte des Burgenlandkreises und die Gemeinderäte der Stadt Freyburg. Sie haben mit ihrer Zustimmung zur Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses des Turnvater Jahn ein Zeichen von nationalem, ja sogar internationalem Wert gesetzt. Jahn schrieb nicht nur die Turngeschichte mit den Geräten Barren und Pauschenpferd neu. Er ist auch derjenige, der die Farben der deutschen Flagge mitprägte. Der bedeutendsten Person der Turngeschichte soll nun eine Ausstellung gewidmet werden, welche seinem Lebenswerk in seinem Lebensumfeld zu seiner Zeit gerecht wird. Der Burgenlandkreis hat mit seinen historischen Persönlichkeiten von internationaler Beachtung, wie zum Beispiel Nietzsche in Naumburg, Schütz in Weißenfels und Jahn in Freyburg, ein Alleinstellungsmerkmal, welches sich wirtschaftlich ausbauen lässt.“
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Museumsleiterin Manuela Dietz: „Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung des Burgenlandkreises. Damit kann dem seit Jahrzehnten bestehenden Investitionsstau umfassend begegnet werden und unser Wunsch nach einem zeitgemäßen Museumsstandard wird Realität. Im Moment läuft der Architekturwettbewerb zur Neugestaltung des Museumsareals in der Schlossstraße. Ab dem 13. August werden die Entwürfe, darunter auch der Siegerentwurf, dann in der Wettbewerbsausstellung im Jahn-Museum gezeigt. Außerdem arbeiten die Jahn-Gesellschaft und der Anfang des Jahres einberufene wissenschaftliche Beirat derzeit an der Neukonzeption der Dauerausstellung.“
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Folgende Maßnahmen sind im Einzelnen geplant:
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1. Gebäuderestaurierung:
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Das umfasst die denkmalgerechte bauliche, statische und technische Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles mit Wohnhaus des "Turnvaters" und Ehrenhof in der Schlossstraße. Erneuert werden Alarmanlage, Heizungsanlage und Brandmeldeanlage. Außerdem werden in Vorbereitung zur Neukonzeption und Neugestaltung der ständigen Ausstellung die Ausstellungsräume renoviert.  
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2. Neubau/Erweiterung des Museumsareals:
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Erweiterung mit einem Neubau: In diesem sollen die Magazin- und Bibliotheksräume entstehen, um die wertvolle museale Sammlung künftig konservatorisch angemessen aufbewahren zu können. Zudem sollen funktionale Bereiche entstehen, die derzeit für einen angemessenen Museumsbetrieb fehlen, wie z. B. Garderobenbereich, Empfangsbereich, Raum für Museumspädagogik, Büroräume. Das Bestandsgebäude soll entlastet und mehr Platz für die Ausstellung geschaffen werden.
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Quelle: Pressemitteilung des Burgenlandkreises, 5. Juli 2018
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Weitere Informationen zu den Jahn-Gedenkstätten finden sich unter [http://www.jahn-museum.de Jahn-Gesellschaft].
 
 
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==={{colored|blue|Sportgeschichte: DAGS beteiligt sich an internationalem Kongress}}===
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==={{colored|blue|Call for Papers: Von der Schwimmkunst zum Badevergnügen und Schwimmsport / From the art of swimming to bathing pleasure and swimming sports}}===
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===={{colored|blue|''Vom 20. bis 22. Mai 2022 findet in der Schwabenakademie Irsee eine wissenschaftliche Tagung zur Kulturgeschichte des Schwimmens statt. Das Themenspektrum ist weit gefasst:''}}====
 
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|(DOSB-PRESSE) Die deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) hat in ihrer Vorstandssitzung im Haus des deutschen Sports in Frankfurt/Main ihre Teilnahme an dem Kongress der internationalen Dachorganisation für Sportgeschichte (ISHPES) vom 18. bis 21. Juli in Münster vorbereitet, der in diesem Jahr unter dem Motto „Sport for all – Sport für alle“ steht.
 
Die DAGS wird sich gemeinsam mit dem Sportmuseum Berlin und dem Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte (NISH) mit einem eigenen Themenkreis zur Sportgeschichte und zur Sicherung von Sportüberlieferung beteiligen, „um die Problematik des nachlassenden Interesses an diesem Thema und dessen Auswirkungen stärker in die Aufmerksamkeit der (sport-)wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu rücken“, wie es in einer Mitteilung der DAGS heißt.
 
  
Der DAGS-Vorstand legte außerdem Ablauf, Rahmenprogramm und Finanzierung seines nächsten Symposiums fest, das dem Thema „Kunst – Sport – Literatur“ gewidmet ist. Gastgeber der Tagung am 18./19. Oktober im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn sind das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg (IfSG) und die Stadt Maulbronn. Das Symposium solle den Blick auf die verschiedenen Kunstgattungen lenken, die sich in Vergangenheit und Gegenwart zum Teil sehr intensiv des Sports angenommen haben, und damit seine Bedeutung als Kulturgut hervorheben, erklärte die DAGS.
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* Historische Aspekte des Schwimmens und Badens von der Antike bis in die Neuzeit
Im Rahmen des Symposiums wird auch Mitgliederversammlung mit den Wahlen von Vorstand, Beisitzern und Rechnungsprüfern stattfinden. Die DAGS gab bekannt, dass dabei der diesjährige DAGS-Ehrenpreis, mit dem Personen oder Einrichtungen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise um Sportkulturgut verdient gemacht haben, an Siegfried Holzheimer und Prof. Dr. Michael Krüger verliehen wird. Siegfried Holzheimer ist seit mehr als einem Jahrzehnt Organisator der größten Fußballsammler-Börse in Europa und selbst Besitzer einer umfangreichen Sammlung rund um den Fußball; Prof. Michael Krüger erforscht und lehrt am Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Sportpädagogik und Sportgeschichte.  
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* Archivalische und museale Grundlagen zur Geschichte des Badens und Schwimmens
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* „Versportlichung“ des Schwimmens im 20. Jahrhundert (und seine „Entsportung“ im 21. Jahrhundert?)
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* Die Geschichte der Organisationen und Institutionen des Schwimmens und der Wasserrettung
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* Baden und Schwimmen aus der Sicht der historischen Pädagogik
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* Baden und Schwimmen in den Künsten und der Literatur
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* Bau- und Architekturgeschichte von Bädern und Schwimmhallen
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* Bedeutung des Bäderwesens für den Kurtourismus
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* Historische Kontroversen über Bekleidung, Entkleidung und Badekleidung
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* Sozialgeschichtliche Aspekte des Bäderwesens und Schwimmsports
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Die Konferenz will vorrangig neue, noch nicht publizierte Forschungsergebnisse vorstellen. Die Vorträge umfassen jeweils 20 Minuten, gefolgt von einer anschließenden 10-minütigen Diskussion.
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Abstracts sind bis {{colored|blue|''16. September 2021''}} in der Direktion der [https://www.schwabenakademie.de Schwabenakademie Irsee] einzureichen unter markwart.herzog@schwabenakademie.de. Die Abstracts enthalten folgende Angaben:
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* Arbeitstitel
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* Name des Autors/der Autorin
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* Institution
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* Projektskizze (maximal 250 Wörter)
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Das Konferenzprogramm wird bis Anfang November 2021 aus den eingereichten Beitragsthemen erstellt. Die Publikation der Ergebnisse der Konferenz ist vorgesehen. Projektleiter sind Prof. Dr. Michael Krüger, Universität Münster, und Dr. Markwart Herzog, Schwabenakademie Irsee.
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Kosten der Referenten für Unterkunft, Verpflegung und Reise werden bezuschusst.
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Die Konferenz wird veranstaltet in Kooperation mit:
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* Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS)
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* Sektion Sportgeschichte in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)
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* Deutsche Lebensrettungsgesellschaft e.V. (DLRG)
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* Deutscher Schwimmverband (DSV)
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* Deutscher Schwimmlehrerverband (DSLV)
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* Deutscher Sportlehrerverband (DSLV)
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* Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. (DGfdB)
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;Kontakt:
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:Dr. Markwart Herzog
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:Schwabenakademie Irsee
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:Klosterring 4
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:87660 Irsee
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:markwart.herzog@schwabenakademie.de
  
Zudem gab die DAGS bekannt, dass die Tagungsbände aller bisherigen DAGS-Symposien auf der Website der DAGS abrufbar sind, und dass sie eine weitere DOSB-Mitgliedsorganisation, den Deutschen Tischtennisverband, bei der Einrichtung eines Verbandsarchivs beraten konnte.
 
 
Quelle: DOSB-Presse  Nr. 26, 26. Juni 2018
 
 
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==={{colored|blue| Tischtennis: DTTB will Verbandsarchiv einrichten}}===
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==={{colored|blue|„Willibald Gebhardt und die Olympische Bewegung in Europa“}}===
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===={{colored|blue|''5. Olympisches Symposium des Willibald Gebhardt Instituts''}}====
 
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|[[Datei:DTTBBild.jpg|left|thumb|175px| Die DAGS-Vertreter Ulrich Schulze Forsthövel (2. v. re.) und Martin Ehlers (1. v. re.) beraten DTTB-Generalsekretär Matthias Vatheuer (2. v. li.) und Referent Jens Hecking (1. v. li.). (Foto: IfSG)]]
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Am 11. Mai 2021 wird unter Federführung von Michael Krüger das 5. Olympische Symposium des Willibald Gebhardt Instituts (WGI) stattfinden. Die Tagung steht unter dem Motto „Willibald Gebhardt und die Olympische Bewegung in Europa“, Anlass für das Symposium ist der Todestag von Willibald Gebhardt, der sich in 2021 zum 100. Mal jährt.
 
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(DOSB-PRESSE) Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) will mit Unterstützung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) seiner Aktenüberlieferung eine Struktur und eine neue Bestimmung geben. Als Ergebnis einer gemeinsamen Beratung wurde festgehalten, dass der im Jahre 1925 in Berlin gegründete Verband nach einer fachkundigen Bewertung mit dem Ziel der Aussonderung nicht archivfähiger Akten mit Hilfe der DAGS die notwendige Erschließung vornimmt, die als Voraussetzung für eine möglichst umfassende Nutzung dient. Beide Einrichtungen sind sich einig, dass erst durch diese Maßnahmen vor allem die wenigen, aber wertvollen Verbandszeugnisse der Nachkriegszeit gesichert sowie dem DTTB und später auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.  
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Auch über eine anschließende Digitalisierung wurde beraten. Die Maßnahmen, die nun ergriffen werden, stellen die Weichen für eine zeitgemäße Archivierung, erklärte die DAGS.
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Erstmals wird am 11. Mai 2021 ein Olympisches Symposium des WGI als Online-Tagung stattfinden. „Uns ist es gelungen, zahlreiche international renommierte Experten zum Thema Olympische Erziehung und Olympische Bewegung für unser Symposium als Referenten zu gewinnen“, freut sich Michael Krüger, Vizepräsident Olympischer Sport des WGI. Gerne hätten Krüger und WGI-Präsident Heinz Aschebrock die Experten wie auch alle interessierten Gäste zu einer Präsenzveranstaltung in Münster empfangen. „Wir haben die Entscheidung über die Veranstaltungsform lange hinausgezögert und hatten schon Räumlichkeiten reserviert. Angesichts des intensiven Infektionsgeschehens im Rahmen der Corona-Pandemie blieb uns letztlich nur die Wahl der Online-Tagung. Wir sind aber froh, die Veranstaltung mit interessanten Referenten und spannenden Beiträgen anbieten und austragen zu können“, erklärte Heinz Aschebrock.
Die DAGS hat bereits einer Reihe von Sportverbänden bei der Archivarbeit beraten und will mit ihrem Engagement auf die Bedeutung von Sportüberlieferung aufmerksam machen und Verbände und andere Einrichtungen aus dem Sport dazu anregen, ihre bewahrenswerten Akten der Nachwelt zu erhalten. Immer wieder sei zu beklagen, dass wichtige Dokumente, die für eine möglichst lückenfreie Rekonstruktion früherer Verbandstätigkeit unentbehrlich seien, nicht mehr aufgefunden werden könnten, erklärte die DAGS.
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Weitere Informationen zur DAGS finden sich online unter www.dags-ev.de.  
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Das Tagungsprogramm sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung sind online unter folgendem Link zu finden: https://www.sport.wwu.de/wgi2021.
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Aus organisatorischen Gründen wird um Online-Anmeldung bis zum 9. Mai 2021 gebeten – am 10. Mai erhalten alle angemeldeten Teilnehmer dann die Zugangs-Daten, um über Zoom am 11. Mai an der Online-Tagung teilnehmen zu können.
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Das 5. Olympische Symposium wird vom Willibald Gebhardt Institut Münster (WGI) als Olympic Study Center in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) veranstaltet.
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(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)
  
Quelle: DOSB-Presse  Nr. 15, 10. April 2018
 
 
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==={{colored|blue|20. Lanzer Jahn-Kolloquium - Neues vom "Alten im Barte"}}===
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==={{colored|blue|Vereinsarchive im Sport}}===
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===={{colored|blue|''Wie funktioniert ein Vereinsarchiv? Eine anschauliche Beschreibung bietet die Ausgabe 2/2021 von [https://lsb-berlin.net/aktuelles/lsb-verbandszeitschrift/ "Sport in Berlin"]''}}====
 
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|<pdf width="600" height="400">Datei:Lanz 2018-Flyer-web.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:Lanz 2018-Flyer-web.pdf|Tagungsprogramm 20. Lanzer Jahn-Kolloquium, 30. Juni 2018]]</div>
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|<pdf width="600" height="400">Datei:SIB-Ausgabe-02-2021 Web-144ppi Archiv.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:SIB-Ausgabe-02-2021 Web-144ppi Archiv.pdf|Vereinsarchive im Sport]]</div>
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==={{colored|blue|ISHPES-Kongress "SPORT FOR ALL" - Münster 2018}}===
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==={{colored|blue|DAGS beschließt Tagung zur Kulturgeschichte des Schwimmens}}===
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===={{colored|blue|''Historische, organisatorische und kulturelle Aspekte des Badens und Schwimmens''}}====
 
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|<pdf width="600" height="400">Datei:ISHPES 2018 cfp.pdf</pdf> <div class="thumbcaption" style="text-align: center;">[[Media:ISHPES 2018 cfp.pdf|Ausschreibung ISHPES-Kongress 2018]]</div>
 
  
====Session German Association of Sports Museums, Sports Archives and Sports Collections (Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen DAGS)====
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[[Datei:Schwimmerbund.jpg|left|thumb|250px|Schwimmerbund Schwaben, 1910. Vorlage: IfSG.]]
  
=====Sport and Migration=====
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Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) wird im Mai des kommenden Jahres gemeinsam mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) eine wissenschaftliche Tagung zum „Schwimmen als Kulturgut unserer Zeit“ durchführen. Dies gab Prof. Michael Krüger, der Vorsitzende der DAGS, nach der letzten Vorstandssitzung der DAGS bekannt. „Wir freuen uns, mit der DLRG und dem Deutschen Schwimm-Verband so zusagen ‚geborene‘ Partner in Zeiten von zunehmender Vernachlässigung der Schwimmfähigkeit gewonnen zu haben. Es geht uns aber auch um pädagogische Aspekte. Deshalb kommt der Mitwirkung der Verbände der Sportlehrer und der Schwimmlehrer an unserem Symposium eine besondere Bedeutung zu. Und auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hat gern ihre Teilnahme zugesichert.“
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Die Tagung wird in der Schwabenakademie Irsee stattfinden und sich vor allem mit den historischen, organisatorischen, musealen und archivarischen Aspekten des Badens und Schwimmens, ihrer historischen Pädagogik, ihrem Niederschlag in Kunst und Literatur sowie ihrer Bau- und Architekturgeschichte befassen, aber auch die historische Kontroversen über Bekleidung, Entkleidung und Badekleidung ebenso beleuchten wie sozialgeschichtliche Aspekte des Bäderwesens und Schwimmsports und ihre Bedeutung für den Kurtourismus.
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Die DAGS bekräftigte zudem ihr Vorhaben, für ihre gemeinsam mit der DOSB-Einrichtung „Gedächtnis des Sports“ (GdS) betriebene Archivberatung bei den Sportverbänden das Wissen und Können der Archivschule Marburg nutzbar machen zu wollen. Die professionelle Unterstützung bei der Erfassung und Dokumentierung von Aktenbeständen und mitunter auch Memorabilien war im vergangenen Jahr grundsätzlich vereinbart worden. Corona-bedingt ist allerdings mit Verzögerungen in der gemeinsamen Arbeit zu rechnen.
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Ausdrücklich begrüßte die DAGS in ihrer virtuellen Vorstandssitzung den Beschluss der Deutschen UNESCO-Kommission, die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur“ als Immaterielles Kulturerbe auszuzeichnen. „Die UNESCO-Kommission und die an der Entscheidung beteiligte Kultusministerkonferenz würdigen damit vor allem die Arbeit ca. acht Millionen Ehrenamtlicher in unseren gut 90.000 Sportvereinen. Gerade ihr Engagement ist der Grundstein für die vor gut 200 Jahren beginnende Erfolgsgeschichte der Vereine, die immer wieder ihre Kreativität, Innovationskraft und Integrationsfähigkeit unter Beweis gestellt haben,“ betonte Michael Krüger. Dies mache die Sportvereine so wichtig für unser gesellschaftliches Leben, aber auch aktuell für die Überwindung der Coronapandemie.
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Der DOSB hatte das GdS mit der Bewerbung und der Koordinierung der Partner und Gutachter beauftragt und will sich nun für eine breite und intensive Nutzung des Prädikatssiegels an der Basis einsetzen.
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(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)
  
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Founded in Cologne in 2003, the German Association of Sports Museums, Sports Archives and Colleges (DAGS) is an association of institutions, organizations and individuals whose mission and objective is the preservation of cultural assets in the broadest sense of the word, focusing on the documentation, exploration and public presentation of sport historical topics. It promotes the cooperation, exchange of experience, and transfer of knowledge between its members. DAGS is especially focused on making materials available to the public and on emphasizing the importance of the longterm protection of sports historical sources by sports organizations (archive materials, film and sound documents, museum objects, etc.), as well on supporting sport history research projects, conferences and presentations.
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The DAGS session deals with the current subject of "sports and migration." Migration is part of human life and its evolution since the beginning. Different causes and phenomena have led to a large number of migratory movements in the past eras. The migration movements of the 21st century demand special attention for politics and society worldwide – their effects, their upheavals and the opportunities they provide are part of the everyday lives of millions of people.
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On the one hand, the culture of exercise and sport benefits from migration – in different regions and nations in different ways. On the other hand, new areas of conflict emerge, which effect sports as well. In his lecture, [http://www.sportmuseum-berlin.de/index.php Gerd Steins] deals with the extraordinary biography of the German gymnastics teacher H.G.A.Techow, who fled Germany for political reasons in the middle of the 20th century and went on to to establish and further develop gymnastic teacher education in Australia and beyond. Using the example of the Sokol movement imported by Czech immigrants into the USA, [http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/institut/arbeitsbereiche/puschner/promotion/doktoranden/Martin_Klement.html Martin Klement] examines the influence of social conditions and organizational structures of sport in the host country on migrant sports organizations and what changes in theory and practice result from it. The talk by [http://www.nish.de/ Bernd Wedemeyer-Kolwe] deals with the possibilities and limitations of the integration of refugees and displaced persons as a result of World War II into West German sport after 1945.
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Martina Behrendt
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====Session of the regional Institute of Sport History of Baden-Württemberg at Maulbronn near Stuttgart====
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=====The Institute of Sport History in Baden-Württemberg and the Sport Archive within the National Archive in Baden-Wuerttemberg – Example for a Regional Centre of Culture of Memory in German Sports History=====
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==={{colored|blue|Sportvereinskultur als immaterielles Kulturerbe}}===
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===={{colored|blue|''Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur” in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen''}}====
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Three presentations give an overview of the development, scopes and aims of the regional [http://www.ifsg-bw.de Institute of Sport History in Maulbronn], a pictorial little town at the border of Württemberg and Baden. Maulbronn is famous for its Cistercian monastery which was acknowledged as a world cultural heritage by the UNESCO in 1993. At the same time, Maulbronn became home of the new founded Institute of Sport History of Baden-Württemberg which could be realized by an initiative of regional sports clubs, academic sports scholars, and various persons engaged in the cultural sector. The institute started as a sport historical documentary Centre of the history of gymnastics and sport. The continuous collaboration with regional clubs, archives, museums, and different cultural institutions was respected by regional public and politics. Finally, this collaboration led to the institutionalization of a special sports sector in the [https://www.landesarchiv-bw.de/web/48099?org_id=61501 National Archive of Baden-Württemberg], located at the capital Stuttgart. Both institutions support clubs, public, historians, and persons working in the sector to collect sport historical documents of any kind, to support sport historical education, and to cultivate an adequate culture of memory with respect to sport and gymnastics.
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Positive Nachrichten sind in diesen Tagen ein eher rares Gut. Umso größer ist die Freude, dass die Deutsche UNESCO-Kommission die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur” in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat. Damit wird die großartige gesellschaftliche Leistung der rund 90.000 Sportvereine auf eine besonders wertvolle Art und Weise gewürdigt. Dies ist in diesen schwierigen Zeiten ein Mutmacher, der alle anspornt, alles dafür zu tun, diese „ausgezeichnete Kultur“ auch in Zeiten der Pandemie sowie darüber hinaus in all seiner Vielfalt zu erhalten.
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Mit der Auszeichnung als „Immaterielles Kulturerbe“ wird in ganz besonderer Weise die Arbeit der Millionen von ehrenamtlichen Menschen anerkannt, die tagtäglich mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass die Sportvereine seit inzwischen mehr als 200 Jahren sich kontinuierlich entwickeln und allen gesellschaftlichen Umbrüchen, Kriegen, Veränderungen und Pandemien getrotzt und sie mit viel Kreativität und Innovationskraft überwunden haben. Um dieses Engagement sichtbar werden zu lassen und angemessen zu würdigen, hatte der DOSB die Bewerbung auf den Weg gebracht.
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Nun hat das Expertenkomitee vor allem „die breitenkulturelle Gemeinwohlorientierung“ herausgehoben und dabei explizit darauf hingewiesen, dass die Sportvereine „ein Lernort für gesellschaftliche Wertevermittlung“ sind. Die Sportvereine prägen das gesellschaftliche Leben in Deutschland und bieten vielfältige Möglichkeiten der Partizipation bis hin zu ehrenamtlicher und zivilgesellschaftlicher Teilhabe.
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Hingewiesen wurde u.a. auch auf den integrativen Charakter der Sportvereine, der auf dem generationenübergreifenden Angebot, dem bürgerschaftlichen Engagement, lokaler Identifikationsmöglichkeiten und sozialer Interaktion beruhe. Das Komitee hob aber auch hervor, dass in der Bewerbung kritische Faktoren wie Leistungsdruck und Doping thematisiert und entkräftet wurden. Eine Auszeichnungsveranstaltung soll entsprechend der gesundheitspolitischen Lage Mitte bis Ende 2021 stattfinden.
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[https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/sportvereinskultur >> Hier finden Sie weitere Informationen]
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(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)
  
Three representatives of the institute demonstrate parts of their work which are considered as exemplary for systematic sport historical work and culture of tradition. Martin Ehlers presents the institute of Maulbronn, Markus Friedrich, the work of the sports section of the National Archive in Stuttgart, and Lothar Wieser, who is an expert of the sport history of the city of Mannheim, demonstrates the use and work with daily newspapers as relevant source for sport historians.
 
 
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==={{colored|blue|Sport sichern, bewahren und zeigen – Tagungsband erschienen<br />Strategien für die historische Perspektive des Kulturguts Sport entwickeln}}===
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==={{colored|blue|Neues zur Sportgeschichte vom Weblog ARCHIVALIA}}===
 
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|[[Datei:Tg.-Bd._Sport_sichern_lsb_h_2016_Foto.jpg|left|thumb|255px|"Sicherung von Sportüberlieferungen"<br />neue Schriftenreihe zur Archivarbeit<br />(Foto: Gedächtnis des Sports/DOSB)]]
 
  
(DOSB-Presse) Der Sport gilt als Kulturgut unserer Zeit. Daraus erwächst auch der Anspruch, sich dieses Kulturgutes immer wieder neu zu vergewissern: Was war früher? Wie ist daraus heute geworden? Wohin soll es morgen gehen? Wer so fragt, trägt die Ereignisse und Entwicklungen im Sport auf der Folie von Kontinuität und Transformation ab und ist dabei im weitesten Sinne auf Quellen angewiesen: Texte und Fotos, Statistiken und Sammlungen, Erzählungen und Sichtweisen, Berichte und Reportagen, Dokumente und Devotionalien – kurz: Es geht um all jene sichtbaren bzw. vorzeigbaren Spuren, die der Sport tagtäglich hinterlässt. Und solche Spuren hinterlässt der Sport seit nunmehr über 200 Jahren!
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* [https://archivalia.hypotheses.org/129858 Einblick in das Archiv des Deutschen Tanzsportverbandes]
  
Damit ist grob der Rahmen angedeutet, in dem die hier vorzustellende Publikation einzuordnen ist. Es handelt sich um den Tagungsband, der jene Fachbeiträge versammelt, die als Referate bei zwei Veranstaltungen auf Einladung des Landessportbundes Hessen und weiteren Kooperationspartnern in Frankfurt stattfanden: „Sachstandsberichte und Perspektiven“ ist das Heft tituliert, das zugleich als Band 1 der neuen Reihe „Sicherung von Sportüberlieferungen“ erschienen ist, die vom Institut für Sportgeschichte der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln gemeinsam mit dem Landesverband Hessen des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare und dem Landessportbund (LSB) Hessen herausgegeben wird. Beim LSB Hessen ist der „sicherungsaktive“ Arbeitskreis „Sport und Geschichte“ unter der Leitung von Peter Schermer bereits seit über zehn Jahren etabliert. Er zeichnet auch redaktionell zusammen mit Ansgar Molzberger von der DSHS Köln und Frank Obst vom LSB Hessen für die Erstellung der 150-seitigen Broschüre verantwortlich.
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* [https://archivalia.hypotheses.org/128102 Never walk alone. Fußballmuseen und -archive gehen gemeinsam online]
  
Insgesamt elf Fachaufsätze sind im Band enthalten nach einem Vorwort, drei Grußworten und einer Einführung. Im Vorwort beklagt der Leiter des Instituts für Sportgeschichte der DSHS Köln, Prof. Stephan Wassong, einmal mehr den „bedauernswerten Abwärtstrend“ der Sportgeschichte als Lehr- und Forschungsgebiet an den deutschen Universitäten: „Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass Synergien mit außeruniversitären Institutionen gebildet werden, durch die gemeinsame Strategien zur Bewahrung der historischen Perspektive auf das Kulturgut Sport nicht nur besprochen, sondern auch umgesetzt werden“.
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* [https://archivalia.hypotheses.org/130351 Archiv des Deutschen Basketball Bundes (DBB)]
  
Die Fachbeiträge sind in drei thematisch geordnete Bereiche untergliedert: Es sind der Reihenfolge nach zunächst acht Erfahrungsberichte, gefolgt von zwei Exkursionsberichten, bevor unter der Überschrift „Sportarchive im digitalen Zeitalter“ eine wichtige zukunftsweisende Perspektive thematisiert wird, die längst bei vielen Vereinen und Verbänden Einzug gehalten hat – zumal dann, wenn sie im Internet auf ihrer Homepage ein eigenes „historisches Archiv“ digital installiert haben. Dr. Clemens Rehm vom Staatsarchiv Stuttgart als Autor empfiehlt daher ganz konkret den Aufbau eines Dokumentationsprofils Sport, wofür ein „Kataster der Sportüberlieferung“ zu bilden ist, das Antworten u.a. auf solche Fragen bereitstellt: Welche Unterlagen sollen künftig gesichert werden (z.B. Nachlässe von Sportlerinnen und Sportlern, Tonaufnahmen)? Wo existieren bereits Sportarchive und was kann daraus synergetisch verwandt werden? Wie lässt sich all diese geschickt digital vernetzen? Und schließlich: Wer kann all diese Arbeiten finanzieren? 
 
 
Das inhaltliche Spektrum der Erfahrungsberichte handelt vom „Archiv des Fechtclubs Offenbach am Main und seine Bedeutung für die Sportgeschichte“ über „Strategie und Probleme der Literatur- und Quellenrecherche für die regionale Sportgeschichte mit Beispielen aus der Sportgeschichte Anhalts“ bis hin zum „Eintracht Frankfurt Museum in der Commerzbank-Arena“ an der Otto Fleck-Schneise in Frankfurt ganz in der Nähe des Haus des Sports, dem Sitz des Deutschen Olympischen Sportbundes. Unter der Überschrift „Angestaubt und neu erforschbar“ wird aber auch noch ein Einblick in die historischen Sammlungen an der DSHS Köln gegeben.
 
 
Im Teil, der mit dem Titel „Exkursionen“ überschrieben ist, wird das Projekt „Stadiongeschichten“ des früheren Frankfurter Stadions vorgestellt, das mit einem Lehrpfad zur Sportgeschichte an seine eigene über 90-jährige Geschichte mit insgesamt zehn Stelen erinnern soll, die wiederum die sportkulturelle Vielfalt von einst mit dem Heute kontrastiert: Das Stadion als „Volksgarten“ oder „Sport und Musik: Multifunktional – einst und heute“ bzw. „Tempel der Gesundheit: Leibesübungen in der Wintersporthalle“ lauten dazu die Überschriften.
 
 
Schließlich gewährt Ralf Wächter seinen Leserinnen und Lesern einen „Blick in das Archiv des Landesssportbundes Hessen e.V. und Antworten auf die Frage, warum Vereinsarchive gerade im organisierten Sport wichtig und nötig sind“ (Teil des Titels). Ein Fazit: Der Berichtsband macht Mut, sich mit dem Material zu beschäftigen, aus dem der Sport besteht: Das sind Daten und Fakten, das sind aber auch Erlebnisse und Erfahrungen und erst recht die Erinnerungen, die damit verbunden sind. Wer wollte nicht am Ende seine eigene Sportbiografie daran messen können. Das Buch mit seinen Beiträgen kann ein Referenztext sein, Sportgeschichte mit Vereinen und Verbänden im Fokus dokumentarisch (neu) zu denken … und beständig fortzuschreiben!
 
 
Verfasser: Prof. Detlef Kuhlmann
 
 
Ansgar Molzberger/Frank Obst/Peter Schermer (Red.): Sachstandsberichte und Perspektiven (Band 1 der Reihe: „Sicherung von Sportüberlieferungen“). Kassel 2017: Agon Sport-Verlag. 150 Seiten.
 
 
Interessierte können das Buch (ISBN 978-3-89784-982-2) per E-Mail an [mailto:ausbildung@lsbh.de Ausbildung/LSB Hessen] bestellen. Es kostet inklusive Versand 16,50 Euro.
 
 
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==={{colored|blue|Hochschulsportverband möchte Archiv vom Bundesarchiv sichern lassen}}===
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==={{colored|blue|Sportdeutschland trauert um Prof. Walther Tröger}}===
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===={{colored|blue|''Der Deutsche Olympische Sportbund betrauert den Tod von Professor Walther Tröger. Über sechs Jahrzehnte hat Tröger den deutschen Sport von der Nachkriegszeit bis über die Jahrtausendwende hinaus in vielfältigen und zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Tätigkeiten geprägt''}}====
 
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|[[Datei:Foto adh 2018.jpg|left|thumb|325px|Archivberatung beim adh. V. l. n. r.: Martin Ehlers (DAGS), Annegret Neupert (Bundesarchiv), Christoph Fischer (adh) und Ulrich Schulze Forsthövel (DAGS). (Foto: adh)]]
 
  
(DOSB-PRESSE) Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) möchte sein umfangreiches Archiv in Zukunft vom Bundesarchiv betreuen lassen, um „diese wertvolle Sportüberlieferung fachgerecht zu bewahren, zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“. Das Bundesarchiv biete dafür wohl die besten Voraussetzungen. Das ist das Ergebnis eines Treffens mit Vertretern des Bundesarchivs und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlern (DAGS), wie die DAGS mitteilte.
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[[Datei:Troeger NOK.tiff|left|thumb|250px|Walther Tröger führte das NOK von 1992 bis 2002. Foto: DOSB-Archiv.]]
Christoph Fischer, Generalsekretär des adh, sagte dazu: „Der adh würde es begrüßen, wenn unsere Verbandsüberlieferung bis zur Wiedervereinigung zu Beginn der 1990er Jahre, immerhin eine fast 200 laufende Meter umfassende Sammlung, in Zukunft vom Bundesarchiv betreut werden könnte. In zehn Jahren sollte dann die erste Ergänzungslieferung erfolgen.“
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Im März 2016 hatte die DAGS den adh bei der Sicherung seiner Verbandsakten und des weiteren Archivmaterials beraten. Der adh ist nach dem Deutschen Turner-Bund und dem Deutschen Behindertensportverband die dritte DOSB-Mitgliedsorganisation, die von der DAGS bei der Archivarbeit unterstützt wird. Kürzlich wurde auch mit dem Deutschen Tischtennis-Bund eine zukünftige Zusammenarbeit vereinbart.
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Der adh ist einer der ersten Sportverbände, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden. Bei einer Versammlung von Mitgliedern aus den damaligen vier Besatzungszonen wurde er als Arbeitsgemeinschaft deutscher Hochschulsportreferenten (AdH) vom 31. März bis 2. April 1948 in Bayrischzell ins Leben gerufen. An der Gründung des DOSB-Vorgängers Deutscher Sportbund am 10. Dezember 1950 in Hannover nahm er als Gast-Delegierter teil.  
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Auf internationaler Ebene war der am 4. Februar 1929 im oberfränkischen Wunsiedel geborene Tröger einer der wichtigsten Gestalter der Olympischen Bewegung und als enger Mitarbeiter des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch an entscheidenden Weichenstellungen im Weltsport beteiligt. Als Walther Tröger altersbedingt 2009 als IOC-Mitglied ausschied, ernannte ihn das Internationale Olympische Komitee zum Ehrenmitglied.
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DOSB-Präsident Alfons Hörmann würdigte den Verstorbenen am Donnerstag: „Sportdeutschland trauert um Walther Tröger. Wir verneigen uns vor einer einmaligen Lebensleistung im Sinne des Sports. Er hat sein gesamtes Leben in den Dienst des Sports und der olympischen Bewegung gestellt und die Werte des Sports dabei stets aktiv gelebt. Wir werden ihn und seinen Rat vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
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Der begeisterte Teamsportler, der aktiv Basketball, Handball und Leichtathletik betrieb, entwickelte bereits im Jura-Studium seine lebenslange Leidenschaft, sich für den Sport zu engagieren und ihn im Wortsinn „funktionieren“ zu lassen. Der lange Weg des Sportfunktionärs Walther Tröger nahm seinen Anfang im ehrenamtlichen Engagement als Sportreferent der Universität Nürnberg, die Geschäftsführung des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands (adh) war 1953 der nächste Schritt. Im Deutschen Sportbund und im Nationalen Olympischen Komitee erarbeite sich Tröger die Position des NOK-Generalsekretärs. Im Team um den damaligen NOK-Präsidenten Willi Daume war er maßgeblich in die Vorbereitung und Umsetzung der Olympischen Sommerspiele München 1972 eingebunden. Das Bürgermeisteramt im damaligen Olympischen Dorf Münchens hätte ein Höhepunkt seines Funktionärslebens werden können. Stattdessen bewertete Walther Tröger den Überfall auf die israelische Olympiamannschaft stets als die dunkelste Stunde seiner Laufbahn: „Unschuldige haben ihr Leben verloren, und ich war hilflos. Eine solche Situation begleitet einen ein Leben lang.“
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Olympia ließ Tröger dennoch nicht los. Bereits anlässlich der Olympischen Spiele 1964 in Tokio war er als Organisationsleiter im Einsatz, 38 Jahre später führte er das deutsche Team letztmals als Chef de Mission an. Mit 27 Olympischen Spielen, in denen er eine leitende Funktion übernahm, hält Tröger wohl einen weltweit einzigartigen Rekord innerhalb der Olympischen Familie. Unter anderem dieses langjährige Engagement sowie der Respekt und die Wertschätzung auf nationalem und internationalem Parkett brachten ihm den inoffiziellen Ehrentitel „Mr. Olympia“ ein, der ihn zeitlebens begleitete.
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Als Vermächtnis Trögers kann auch der von ihm maßgeblich vorbereitete und wegweisende Olympische Kongress von Baden-Baden 1981 angesehen werden. Dieser Kongress fiel in die Mitte seiner mit mehr als drei Jahrzehnten ungewöhnlich langen Schaffenszeit als hauptamtlicher Generalsekretär im Nationalen Olympischen Komitee (NOK). Ab 1992 wirkte Tröger zehn Jahre als ehrenamtlicher NOK-Präsident und Nachfolger von Willi Daume. Zusätzlich brachte Tröger die Energie und das sportpolitische Geschick auf, als ehrenamtlicher IOC-Sportdirektor von 1983 bis 1990 die Olympischen Spiele zu modernisieren und programmatisch weiter zu entwickeln.
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Trögers Engagement galt vielen weiteren Einrichtungen des Sports, zu deren Entwicklung bzw. Gründung er einen bedeutenden Beitrag leistete. So war er ab 1976 über 30 Jahre Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes, nachdem er ab 1957 den Hessischen Basketball Verband zehn Jahre geführt hatte. Er gründete 1998 die Stiftung Deutsches Sport & Olympia Museum. Den Vorsitz des Trägervereins dieser Kultureinrichtung im Kölner Rheinauhafen hatte er bereits 1994 für über 20 Jahre übernommen. Jahrzehntelang bekleidete Tröger verschiedene Positionen im Vorstand und im Kuratorium der Stiftung Deutsche Sporthilfe und konnte dort die Förderung der Spitzensportler*innen mitgestalten. Die Nähe zu den Aktiven und ihre Absicherung war ihm immer ein wichtiges Anliegen. Als NOK-Präsident übernahm er deshalb gern die Schirmherrschaft der Gemeinschaft deutscher Olympiateilnehmer.
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Der beeindruckende lebenslange Einsatz Walther Trögers für den deutschen und den internationalen Sport findet seinen Ausdruck in einer Vielzahl weltweiter Ehrungen. Stellvertretend seien hier in dankbarer Erinnerung das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland sowie die Ehrenmitgliedschaften in zahlreichen unserer Mitgliedsorganisationen sowie weiterer nationaler und internationaler Organisationen genannt. Walther Tröger hinterlässt zwei Kinder und zwei Enkelkinder.
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(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)
  
Quelle: DOSB-Presse Nr. 3, 16. Januar 2018
 
 
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==={{colored|blue|Tagungsband "200 Jahre Radsportgeschichte" erschienen!}}===
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==={{colored|blue|Buchempfehlung: Geschichte des Turnens in Baden}}===
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===={{colored|blue|''Felicitas Schuder (et. al.): Eine bewegte Zeitreise durch zwei Jahrhunderte''}}====  
 
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|[[Datei:Tagungsband Radsportgeschichte.jpg|left|thumb|240px]]
 
  
(DOSB-Presse) Vor genau 200 Jahren wurde das Fahrrad erfunden: Der badische Forstmeister Karl Freiherr von Drais (1785 bis 1851) legte mit seinem Laufrad eine Strecke von Mannheim in Richtung Schwetzingen zurück. Sein Laufrad gilt als Vorläufer des modernen Fahrrads. Das moderne Fahrrad wiederum fand bald Eingang in den modernen Sport. Vor diesem thematischen Hintergrund fand aus Anlass des 200. Geburtstages des Fahrrads am Geburtsort Mannheim im Juni 2017 eine Tagung statt über 200 Jahre Radsportgeschichte „Von Teufelslappen, Sprinterzügen und Nachführarbeit“. Im November ist der Tagungsband mit allen Referaten sowie zusätzlich eingeworbenen Beiträgen zur Radsportgeschichte erschienen.
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[[Datei:05-228 300dpi.jpg|left|thumb|250px|Vorlage: verlag regionalkultur.]]
  
Der Band enthält elf Fachaufsätze. Er wird eingeleitet mit drei Grußworten von Verantwortlichen der drei Einrichtungen, die die Tagung seinerzeit veranstaltet bzw. organisiert hatten: Dr. Peter Kurz als Oberbürgermeister der gastgebenden Stadt Mannheim., Erich Hägele als 1. Vorsitzender des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg, und Dr. Clemens Rehn vom Landesarchiv Baden-Württemberg. Herausgegeben wird das Buch von Martin Ehlers, dem Geschäftsführer des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg, von Markus Friedrich, dem Leiter des Sportarchivs im Landesarchiv Baden-Württemberg und Harald Stockert, dem stellvertretenden Leiter des Stadtarchivs Mannheim.  
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Seit über 200 Jahren gehört die von Friedrich Ludwig Jahn 1811 auf der Berliner Hasenheide begründete Turnbewegung zu einer das gesellschaftliche und politische Geschehen in Deutschland zugleich beeinflussenden und abbildenden bürgerschaftlichen Bewegung. Dieses Wirkungsgeschehen in den badischen Landen nachzuvollziehen, ist der Auftrag an die vorliegende historische Aufarbeitung. Denn die Geschichte des heute agierenden Badischen Turner-Bundes ist lediglich der letzte Abschnitt in der Chronologie des Turnens in Baden.
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Von den punktuellen Anfängen, deren Unterdrückung und Wiederbeleben im Großherzogtum Baden über die Einbeziehung von Elsass, Lothringen und der Pfalz nach der Bildung des Deutschen Reiches 1871, von der Zersplitterung des Sports in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung im Nationalsozialismus bis hin zum heutigen, dem sozialen und bürgerschaftlichen Engagement verpflichteten Auftrag der Turn- und Sportvereine wird das Geschehen in Verband und Vereinen im jeweils historischen Kontext nachgezeichnet. Dabei finden nicht nur die jeweiligen Formen sportlicher Betätigung, sondern auch die sich wandelnden Strukturen und die maßgeblich handelnden Personen ihre Erwähnung.
  
In ihrem Geleitwort geben sie nicht nur einen Überblick über die vorliegenden Beiträge, sondern gehen auch auf die besondere Rolle Mannheims in der 200-jährigen Radsportgeschichte mit Blick auf den vereinsbezogenen Radsport ein: „Mit der wachsenden Zahl aktiver Radfahrer und Radrennfahrer wuchs im 20. Jahrhundert auch die Radsportbegeisterung in Mannheim. Es entstand eine lebhafte Radsportszene mit vielen Vereinen, Events und Zuschauern. Ein Epochenjahr war da sicherlich 1924, als mit dem RRC Endspurt der bis heute erfolgreichste Mannheim Rennsportverein gegründet wurde.
 
  
Mannheim als Radsportmetropole – da dürfen Namen erfolgreicher und (bis heute) bekannter Radsportler nicht fehlen: Den Brüdern Rudi und Willi Altig wird sogar fast ein eigener Beitrag im Band gewidmet: „Titel, Rekorde und Begeisterung. Der RRC Endspurt Mannheim“ ist der Aufsatz des Historiker Dr. Sebastian Parzer überschrieben, der auf die beiden berühmten Brüder Altig eingeht (sogar mit einem Foto im Vereinstrikot auf Seite 57), aber auch auf die großen Erfolge von Mannheimer Fahrer wie Klaus Hinschütz, Karl-Heinz Karg, Hans Mangold, Rüdiger Meindl, Hans Nawratil, Bernd Rohr u.a..  
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[[Media:Bib 05-228.pdf|>> "Blick ins Buch"]]
  
Und das alles geschah damals in der Nachkriegszeit in den 1950er und 1960er Jahren mehr oder weniger ohne „offiziellen“ (geschweige denn lizenzierten) Trainer. Aber da gab es in Mannheim einen Karl Ziegler und sein Radgeschäft. Rudi Altig wird zitiert: „Karl Ziegler war für uns junge Fahrer die große Autoritätsperson, und er war stets ansprechbar, egal um was es ging.“ Einen gern gesehenen „Kümmerer“ würde man heute vielleicht eine solche Sozialfigur nennen – abgesehen von den sportfachlichen Kompetenzen. Und von solchen Kümmerern kann es nie genug geben im Vereinssport.  
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Felicitas Schuder (et. al.), Geschichte des Turnens in Baden Eine bewegte Zeitreise durch zwei Jahrhunderte. Herausgegeben vom Badischen Turner-Bund e.V. 208 Seiten mit 84 meist farbigen Abbildungen, fester Einband. verlag regionalkultur. ISBN 978-3-95505-228-7. EUR 25,00.
  
Dabei versammelt der Band auch Fachbeiträge, die sich abseits des Vereinssports beispielsweise um technische Entwicklungen oder um die mediale Wahrnehmung deutscher Radsportler in der französischen Presse befassen.
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(Quelle: [https://verlag-regionalkultur.de verlag regionalkultur])
Der Jurist Prof. Rössner (Tübingen) arbeitet die (staatlichen) Anstrengungen für einen dopingfreien Radsports auf: „Staatliche Unterstützung für einen sauberen Radsport: Auf dem Weg zu einem Anti-Doping-Gesetz in Deutschland“ lautet der Titel dazu.
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Die Sportjournalistin Evi Simeoni (Frankfurter Allgemeine Zeitung) hat einen Aufsatz beigesteuert mit der (geheimnisvollen) Überschrift „Ikarus fuhr Fahrrad“, in dem sie (eindrucksvoll) den Aufstieg und Verfall der Radsportkarrieren von Jan Ullrich und Lance Armstrong nachzeichnet und verbindet: „Aus zwei Megastars wurden zwei Zerschmetterte“ wird der Beitrag vorn thesenhaft eingeleitet.
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Und am Ende lesen wir fast schon ein wenig resignierend: „Und es ist anzunehmen, dass weder Ullrich noch Armstrong sich bis heute in ihrem Innersten für schuldig halten. Seit den Anfängen des Radsports wird Doping intern als Mittel zum Zweck angesehen. Ein echter Radprofi, so der Kodex, gibt auf der Straße alles. Er opfert sich der Aufgabe, so wie ein Soldat das täte. Die Frage, wie weit diese Überzeugung sich heute geändert hat, ist offen. Für normale Menschen haben Armstrong und Ullrich schlicht die Regeln übertreten. Nach dem historischen Moralsystem des Radsports war ihr Verhalten normal. Ein Profi muss tun, was ein Profi tun muss. Gescheitert sind sie in – und an – der Welt da draußen. Der Wahnsinn auf zwei Rädern aber hat weiter Methode.“
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Die zusätzlich eingeworbenen Beiträge beschäftigen sich u.a. mit dem Radsport im geteilten Deutschland zwischen 1950 und 1965 sowie speziell mit der osteuropäischen Friedensfahrt im Spannungsfeld von Faszination in der Bevölkerung und Inanspruchnahme als politische Propaganda.
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Verfasser: Prof. Detlef Kuhlmann
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Quelle: DOSB-Presse Nr. 4, 23. Januar 2018
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Martin Ehlers/Markus Friedrich/Harald Stockert (Hrsg.): 200 Jahre Radsportgeschichte. Von Teufelslappen, Sprinterzügen und Nachführarbeit. Mannheim 2017. 164 Seiten; 19,80 Euro (erschienen in der Schriftenreihe des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg).
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Das Buch kann über das [https://www.stadtarchiv.mannheim.de Stadtarchiv Mannheim] bezogen werden.
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===[[Was war im Jahr 2020 aktuell?]]===
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===[[Was war im Jahr 2018 aktuell?]]===
 
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===[[Was war im Jahr 2016 aktuell?]]===
 
===[[Was war im Jahr 2016 aktuell?]]===

Aktuelle Version vom 4. Januar 2022, 15:02 Uhr

Willkommen bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V.

Ankündigungen und Neuigkeiten für das Jahr 2021

Nachruf auf Dr. Gerd Falkner (1950-2021)

Deutsches Skimuseum Planegg

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Nachruf auf Hermann Bausinger (1926-2021)

Von Prof. Dr. Michael Krüger, Münster

Hermann Bausinger und Ommo Grupe bei einer Diskussionsrunde (1992). Foto: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, P 49, Nr. 159.

Hermann Bausinger, der „Nestor der Kulturwissenschaft“ ist am vergangenen Mittwoch, 24. November, im Alter von 95 Jahren gestorben. In zahlreichen Nachrufen wurden die wissenschaftlichen Verdienste und die Lebensleistung Bausingers gewürdigt.

Er hat das Fach „Volkskunde“ als „empirische Kulturwissenschaft“ an der Universität Tübingen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begründet und maßgeblich geprägt. Aus einem in der NS-Zeit belasteten und verstaubten Fach machten er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am „Institut für empirische Kulturwissenschaft“ mit Sitz im Tübinger Schloss ein Querschnittsfach, in dem sowohl geisteswissenschaftliche und historische als auch empirische und sozialwissenschaftliche Methoden genutzt wurden, um „Kultur“ im weitesten Sinn zu erforschen. Sprache, Literatur und Geschichte waren die Säulen, auf denen die Forschungen Bausingers beruhten. Sein Ruf reichte weit über die Grenzen Tübingens und des Schwabenlands hinaus.

In keinem Nachruf wurde jedoch auf Bausingers ethnologische und kulturwissenschaftliche Arbeiten zum Sport als einem Phänomen der Alltagskultur Bezug genommen. Dass er im Zusammenhang einer Neuentdeckung der Alltagskultur auch das gesellschaftliche Phänomen des Sports in den Blick nahm, lag einerseits in der Sache selbst, andererseits aber am Tübinger Umfeld mit Walter Jens, Andreas Flitner, Hans Küng und weiteren großen Geistern dieser Generation, die den Krieg und die NS-Zeit erlebt hatten und in den 1960er Jahren als junge Professoren die Universität „neu aufstellen“ wollten, wie man heute sagen würde. Zu diesem Umfeld gehörte im weiteren Sinn auch Ommo Grupe (1930-2015), der seit 1960 das Tübinger Institut für Leibesübingen (IfL) leitete und vor ähnlichen Herausforderungen wie Bausinger stand. Der vor fünf Jahren verstorbene Grupe wurde als „Nestor der Sportwissenschaft“ bezeichnet, weil er, ähnlich wie Bausinger in der „Volkskunde“, die „Leibesübungen“ und „Leibeserziehung“ seit den 1970er Jahren als modernes Querschnittsfach der Sportwissenschaft(en) neu definierte. Wie in der Ethnologie ging es auch in der Sportwissenschaft darum, das Fach auf feste Grundlagen zu stellen, indem sowohl in der Sache als auch in der Terminologie eine deutliche Abgrenzung zur nationalsozialistischen Zeit vorgenommen wurde. Sowohl die Volkskunde als auch die Leibeserziehung waren Teil der NS-Ideologie, konnten aber auch auf eine große Tradition seit dem 19. Jahrhundert verweisen. Während Bausingers Habilitationsschrift von 1961 mit „Volkskultur in der technischen Welt“ überschrieben war, ging es in Grupes Habilitationschrift von 1967 um eine Neuorientierung der Theorie der Leibeserziehung. „Grundlagen der Sportpädagogik“ lautete der Titel seines Werks.

Die „Volkskunde“ in Tübingen hieß seit 1971 „Ludwig-Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaft“ (LUI), und das Institut für Leibesübungen (IfL) Institut für Sportwissenschaft (IfS). Grupe und Bausinger waren über das Fachliche hinaus freundschaftlich verbunden. Der wöchentliche Termin zum Tennisdoppel, zu dem in späteren Jahren auch junge Nachwuchswissenschaftler hinzugebeten wurden, durfte nie ausfallen.

Grupe trug wesentlich dazu bei, dass sich „Mendel“ Bausinger – den sehr deutschen Vornamen Hermann mochte er nicht, sondern lieber seinen Spitznamen Mendel – für den Sport interessierte. Bausingers Arbeiten zum Sport sind 2006 in dem Band „Sportkultur“ zusammengestellt und vom Autor dieses Nachrufs am Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster editiert und redaktionell betreut worden. Das Thema Sportkultur verband das Denken Grupes und Bausingers. Grupe hatte bereits 1987 einen schmalen Band „Sport als Kultur“ vorgelegt. Bausingers Texte zur Sportkultur sind in der Regel im Zusammenhang von Tagungen und Festveranstaltungen des Deutschen Sportbundes (DSB) und des NOK für Deutschland entstanden, zu denen Bausinger auf Initiative von Grupe als Festredner und „critical friend“ eingeladen wurde, auch wenn dieser Begriff damals noch nicht benutzt wurde. Die Einladung und Anregung von Wissenschaftlern und später auch Wissenschaftlerinnen, sich mit dem Sport als einem „gesellschaftlichen Phänomen“ der Moderne zu beschäftigen, gehörte zu den zentralen sport- und wissenschaftspolitischen Strategien Grupes auf dem langen Weg der Anerkennung der Sportwissenschaft als einer gleichberechtigten akademischen Disziplin an den Universitäten. Neben Bausinger sind auch Hermann Lübbe, Christian Graf von Krockow, Helmuth Plessner oder Klaus Heinemann zu nennen, die als Experten die junge Sportwissenschaft von außen befruchteten.

Bausinger beim Festvortrag "10 Jahre IfSG" 2003 in Maulbronn. Foto: IfSG BW.

Hermann Bausinger war kein Sportwissenschaftler, aber er hat die Kultur und Alltagskultur des Sports genau beobachtet und mit seinem weiten intellektuellen Horizont nicht nur tiefgründig reflektiert und verstanden, sondern auch einem breiten und interessierten Publikum verständlich und differenziert erläutert. Seine Beobachtungen und Analysen zur Sportkultur fallen engagiert und gleichermaßen kritisch distanziert aus. Bausinger Reden waren stets witzig, humorvoll, lehrreich und tiefsinnig zugleich, gespickt mit Geschichten und Anekdoten aus dem Alltagsleben, zu dem der Sport heute mehr als in früheren Zeiten selbstverständlich gehört. Er stellte Bezüge zur Geschichte, zur Kunst und Literatur her und konnte auf einen breiten Fundus an Wissen und Erfahrung zurückgreifen. Seine Reden waren rhetorisch geschickt und fesselnd strukturiert sowie druckreif formuliert. Die von ihm behandelten Themen zur Sportkultur reichten von der Alltagskultur des Sports, den „Kleinen Festen im Alltag“, den lokalen Turn- und Sportvereinen über die großen Traditionslinien der Körperkultur und des Sports seit dem 18 und 19. Jahrhundert bis ins Zeitalter der Globalisierung und Universalisierung der Sportkultur. Er sprach zur „Kultur des Verlierens“, zur „Amateur-Nostalgie“, zur Fankultur und zum Mediensport, zur Semantik der Leistung, zur Kulturgeschichte des Spiels und über „Robert Musil und die Körperkultur“. In einer Ringvorlesung der Universität Tübingen beschäftigte er sich – durchaus augenzwinkernd mit Blick auf seine Kollegen - mit dem exzentrischen Tübinger Ästhetikprofessor Friedrich Theodor Vischer (1807-1887). Dieser hatte in seinem „Lob der gymnastischen Künste“ (1845) kritisiert, „dass am deutschen Beamten und Gelehrten sein Körper wie ein alter Lumpen herunterhängt“ (zit. nach Bausinger, Sportkultur, S. 140) und empfohlen, systematische Leibesübungen und Gymnastik an allen Schulen und Universitäten einzuführen.

Unvergessen sind Bausingers Reden zum Olympischen Sport. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des NOK für Deutschland 1995 in Berlin griff er ein Zitat Willi Daumes auf: „Die Spiele sind die Idee“, in das Bausinger seine kulturwissenschaftliche Botschaft an den Sport und die Sportwissenschaft verpackte: Wichtig ist auf dem Platz, um eine verbreitete Fußballweisheit aufzugreifen. Nicht die mehr oder weniger klugen Reden machen das Wichtigste am (olympischen) Sport aus, sondern seine kulturellen Praktiken. Auf sie muss man sehen, sie gilt es wissenschaftlich zu erforschen und zu deuten, wenn man verstehen möchte, was Bewegung, Spiel und Sport für den einzelnen Menschen, aber auch für Kultur und Gesellschaft insgesamt bedeuten.

Die schillernde Rolle des Sports zwischen lokaler Alltagskultur und universalem Kulturmuster – so ein Vortragstitel, allerdings mit Fragezeichen, aus dem Jahr 1992 – beleuchtete Bausinger in mehreren Arbeiten. Am treffendsten gelang ihm dies wohl in seinen Vorträgen anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg 2003 in Maulbronn sowie des ebenfalls zehnjährigen Jubiläums des heute nicht mehr existierenden Deutschen Olympischen Instituts (DOI) in Berlin: „Identitätsspiele“ nannte er sein Thema: „Lokalpatriotismus und Internationalismus“. Es ging um LE, das ausgesprochen klingt wie Los Angeles, aber gemeint war das Spiel zwischen dem TSV Leinfelden (LE) und dem griechischen Verein Omonia Vaihingen in der Kreisliga A. Interessant war für Bausinger das Spiel deshalb, „weil beide Mannschaften Beispiele boten für die Internationalisierung des Sports, (…) die auch in die regionale und lokale Szenerie hineinreicht.“ Verallgemeinert sprach Bausinger natürlich über Ausländer im Sport, über Freiburg und Cottbus, „Gastarbeiter“ und „Zeitarbeiter“ im Sport, über gelungene und gescheiterte Integration, Freundschaften und Ausgrenzungen, letztlich über „Identitätsspiele in fragmentierten Gesellschaften“. Und schließlich erzählte er von dem erfolgreichen Spielfilm „Kick it like Beckham“, den er als eine „Art Lehrfilm“ für die Probleme der Integration im Kontext des Sports bezeichnete.

Der Tod von Hermann „Mendel“ Bausinger nach einem „sehr langen, erfüllten und glücklichen Leben“, wie er dem Verfasser dieser Zeilen vor wenigen Wochen in der ihm eigenen Demut schrieb, sollte Anlass sein, nicht nur diesen Text eines außergewöhnlichen Wissenschaftlers und Menschen noch einmal neu zu lesen.





Großes Interesse von Jugendlichen an der Sportgeschichte

DAGS dokumentiert die Schülerarbeiten zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Vorlage: Körber Stiftung.

Auch die dritte Vorstandssitzung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) in diesem Jahr fand virtuell statt. Der Vorstand unter Leitung von Prof. Dr. Michael Krüger und Geschäftsführer Ulrich Schulze Forsthövel beriet vor allem über das Projekt, die Ergebnisse des 27. Geschichtswettbewerbs an Schulen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten zu veröffentlichen. Der Wettbewerb 2020/2021 hatte mit dem Thema „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ zum ersten Mal die Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte des Sports als Aufgabe gestellt. Die DOSB-Presse berichtete darüber. Ziel der DAGS ist es, in Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung, die den Wettbewerb organisiert, eine Auswahl der gut 550 ausgezeichneten Arbeiten zu veröffentlichen. Dazu werden die Ergebnisberichte der einzelnen Arbeiten regional zusammengetragen und in eine Schriftenreihe aufgenommen. Maßgeblich daran beteiligt sind einige Institutionelle Mitglieder der DAGS wie etwa das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte e.V. (NISH), das den Impuls für dieses Projekt gegeben hatte, und das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG). „Wir müssen den Jugendlichen, die sich der Sportgeschichte mit Neugierde zuwenden und sie erforschen, unsere Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken. Da Sportgeschichte an deutschen Universitäten fast nicht mehr vorkommt, sind Projekte dieser Art besonders wichtig, um jetzt und in Zukunft das Interesse an unserer Vergangenheit wach zu halten und Licht in manches Dunkel zu bringen. Der Körber-Stiftung gebührt daher ein besonderer Dank“, sagte Michael Krüger nach der Sitzung.

Der DAGS-Vorstand beschloss zudem weitere Maßnahmen zur Stärkung der Bedeutung von Sportarchiven in Deutschland mit der Anbindung an den Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA). Nach ersten Gesprächen mit dem VdA ist die DAGS davon überzeugt, dass damit die Bewahrung von wichtigem Sportkulturgut unterstützt und gefördert werden kann. „Was nicht dokumentiert ist, hat für die Nachwelt schlichtweg nicht stattgefunden“, so Michael Krüger.

Im September will die DAGS den im vergangenen Jahr begonnenen Dialog mit dem DOSB fortsetzen. Ziel der angestrebten Zusammenarbeit ist eine Aufnahme in die große Sportfamilie unter dem Dach des DOSB. Die DAGS möchte den DOSB für eine intensivere Unterstützung bei der Pflege von Kultur und Geschichte des Sports im Allgemeinen und der Archivberatung im Besonderen gewinnen. Die DAGS berät bereits mehrere Sportverbände und -vereine im Umgang mit Archivgut. Dies soll in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Archivschule Marburg ausgebaut werden, indem die Erstellung von Findbüchern zu Sportarchiven Gegenstand der dortigen Ausbildung wird. Mit der Erschließung des Archivs des Deutschen Basketball Bundes e.V. vor einigen Jahren bringt die Schule einige Erfahrung für die Behandlung von Sportarchivgut mit.

Michael Krüger konnte abschließend mitteilen, dass die Vorbereitungen für das DAGS-Symposium im Mai kommenden Jahres auf gutem Weg sind. Zu dem ausgesuchten Thema „Von der Schwimmkunst zum Badevergnügen und Schwimmsport“ sei bereits eine beachtliche Anzahl breit gefächerter Vortragsangebote mit interessanten Ansätzen eingegangen. Im Rahmen der Tagung in der Schwabenakademie Irsee wird die nächste Mitgliederversammlung stattfinden, bei der die Wahl des Vorstands im Mittelpunkt stehen dürfte.

(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)





„Deutsche Sportgeschichte in 100 Objekten“

Interview mit Tanzsport-Archivar Dirk Ullmann

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Das kulturelle Erbe des Wintersports

Online-Tagung des Museumsvereins Klostertal im Rahmen des Interreg-Projekts "Wintersportarchiv", 20. Mai 2021

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Call for Papers: Von der Schwimmkunst zum Badevergnügen und Schwimmsport / From the art of swimming to bathing pleasure and swimming sports

Vom 20. bis 22. Mai 2022 findet in der Schwabenakademie Irsee eine wissenschaftliche Tagung zur Kulturgeschichte des Schwimmens statt. Das Themenspektrum ist weit gefasst:

  • Historische Aspekte des Schwimmens und Badens von der Antike bis in die Neuzeit
  • Archivalische und museale Grundlagen zur Geschichte des Badens und Schwimmens
  • „Versportlichung“ des Schwimmens im 20. Jahrhundert (und seine „Entsportung“ im 21. Jahrhundert?)
  • Die Geschichte der Organisationen und Institutionen des Schwimmens und der Wasserrettung
  • Baden und Schwimmen aus der Sicht der historischen Pädagogik
  • Baden und Schwimmen in den Künsten und der Literatur
  • Bau- und Architekturgeschichte von Bädern und Schwimmhallen
  • Bedeutung des Bäderwesens für den Kurtourismus
  • Historische Kontroversen über Bekleidung, Entkleidung und Badekleidung
  • Sozialgeschichtliche Aspekte des Bäderwesens und Schwimmsports

Die Konferenz will vorrangig neue, noch nicht publizierte Forschungsergebnisse vorstellen. Die Vorträge umfassen jeweils 20 Minuten, gefolgt von einer anschließenden 10-minütigen Diskussion.
Abstracts sind bis 16. September 2021 in der Direktion der Schwabenakademie Irsee einzureichen unter markwart.herzog@schwabenakademie.de. Die Abstracts enthalten folgende Angaben:
  • Arbeitstitel
  • Name des Autors/der Autorin
  • Institution
  • Projektskizze (maximal 250 Wörter)

Das Konferenzprogramm wird bis Anfang November 2021 aus den eingereichten Beitragsthemen erstellt. Die Publikation der Ergebnisse der Konferenz ist vorgesehen. Projektleiter sind Prof. Dr. Michael Krüger, Universität Münster, und Dr. Markwart Herzog, Schwabenakademie Irsee.
Kosten der Referenten für Unterkunft, Verpflegung und Reise werden bezuschusst.
Die Konferenz wird veranstaltet in Kooperation mit:
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS)
  • Sektion Sportgeschichte in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)
  • Deutsche Lebensrettungsgesellschaft e.V. (DLRG)
  • Deutscher Schwimmverband (DSV)
  • Deutscher Schwimmlehrerverband (DSLV)
  • Deutscher Sportlehrerverband (DSLV)
  • Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. (DGfdB)

Kontakt
Dr. Markwart Herzog
Schwabenakademie Irsee
Klosterring 4
87660 Irsee
markwart.herzog@schwabenakademie.de




„Willibald Gebhardt und die Olympische Bewegung in Europa“

5. Olympisches Symposium des Willibald Gebhardt Instituts

Am 11. Mai 2021 wird unter Federführung von Michael Krüger das 5. Olympische Symposium des Willibald Gebhardt Instituts (WGI) stattfinden. Die Tagung steht unter dem Motto „Willibald Gebhardt und die Olympische Bewegung in Europa“, Anlass für das Symposium ist der Todestag von Willibald Gebhardt, der sich in 2021 zum 100. Mal jährt.

Erstmals wird am 11. Mai 2021 ein Olympisches Symposium des WGI als Online-Tagung stattfinden. „Uns ist es gelungen, zahlreiche international renommierte Experten zum Thema Olympische Erziehung und Olympische Bewegung für unser Symposium als Referenten zu gewinnen“, freut sich Michael Krüger, Vizepräsident Olympischer Sport des WGI. Gerne hätten Krüger und WGI-Präsident Heinz Aschebrock die Experten wie auch alle interessierten Gäste zu einer Präsenzveranstaltung in Münster empfangen. „Wir haben die Entscheidung über die Veranstaltungsform lange hinausgezögert und hatten schon Räumlichkeiten reserviert. Angesichts des intensiven Infektionsgeschehens im Rahmen der Corona-Pandemie blieb uns letztlich nur die Wahl der Online-Tagung. Wir sind aber froh, die Veranstaltung mit interessanten Referenten und spannenden Beiträgen anbieten und austragen zu können“, erklärte Heinz Aschebrock.

Das Tagungsprogramm sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung sind online unter folgendem Link zu finden: https://www.sport.wwu.de/wgi2021. Aus organisatorischen Gründen wird um Online-Anmeldung bis zum 9. Mai 2021 gebeten – am 10. Mai erhalten alle angemeldeten Teilnehmer dann die Zugangs-Daten, um über Zoom am 11. Mai an der Online-Tagung teilnehmen zu können.

Das 5. Olympische Symposium wird vom Willibald Gebhardt Institut Münster (WGI) als Olympic Study Center in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) veranstaltet.

(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)




Vereinsarchive im Sport

Wie funktioniert ein Vereinsarchiv? Eine anschauliche Beschreibung bietet die Ausgabe 2/2021 von "Sport in Berlin"

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DAGS beschließt Tagung zur Kulturgeschichte des Schwimmens

Historische, organisatorische und kulturelle Aspekte des Badens und Schwimmens

Schwimmerbund Schwaben, 1910. Vorlage: IfSG.

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS) wird im Mai des kommenden Jahres gemeinsam mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) eine wissenschaftliche Tagung zum „Schwimmen als Kulturgut unserer Zeit“ durchführen. Dies gab Prof. Michael Krüger, der Vorsitzende der DAGS, nach der letzten Vorstandssitzung der DAGS bekannt. „Wir freuen uns, mit der DLRG und dem Deutschen Schwimm-Verband so zusagen ‚geborene‘ Partner in Zeiten von zunehmender Vernachlässigung der Schwimmfähigkeit gewonnen zu haben. Es geht uns aber auch um pädagogische Aspekte. Deshalb kommt der Mitwirkung der Verbände der Sportlehrer und der Schwimmlehrer an unserem Symposium eine besondere Bedeutung zu. Und auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hat gern ihre Teilnahme zugesichert.“

Die Tagung wird in der Schwabenakademie Irsee stattfinden und sich vor allem mit den historischen, organisatorischen, musealen und archivarischen Aspekten des Badens und Schwimmens, ihrer historischen Pädagogik, ihrem Niederschlag in Kunst und Literatur sowie ihrer Bau- und Architekturgeschichte befassen, aber auch die historische Kontroversen über Bekleidung, Entkleidung und Badekleidung ebenso beleuchten wie sozialgeschichtliche Aspekte des Bäderwesens und Schwimmsports und ihre Bedeutung für den Kurtourismus.

Die DAGS bekräftigte zudem ihr Vorhaben, für ihre gemeinsam mit der DOSB-Einrichtung „Gedächtnis des Sports“ (GdS) betriebene Archivberatung bei den Sportverbänden das Wissen und Können der Archivschule Marburg nutzbar machen zu wollen. Die professionelle Unterstützung bei der Erfassung und Dokumentierung von Aktenbeständen und mitunter auch Memorabilien war im vergangenen Jahr grundsätzlich vereinbart worden. Corona-bedingt ist allerdings mit Verzögerungen in der gemeinsamen Arbeit zu rechnen.

Ausdrücklich begrüßte die DAGS in ihrer virtuellen Vorstandssitzung den Beschluss der Deutschen UNESCO-Kommission, die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur“ als Immaterielles Kulturerbe auszuzeichnen. „Die UNESCO-Kommission und die an der Entscheidung beteiligte Kultusministerkonferenz würdigen damit vor allem die Arbeit ca. acht Millionen Ehrenamtlicher in unseren gut 90.000 Sportvereinen. Gerade ihr Engagement ist der Grundstein für die vor gut 200 Jahren beginnende Erfolgsgeschichte der Vereine, die immer wieder ihre Kreativität, Innovationskraft und Integrationsfähigkeit unter Beweis gestellt haben,“ betonte Michael Krüger. Dies mache die Sportvereine so wichtig für unser gesellschaftliches Leben, aber auch aktuell für die Überwindung der Coronapandemie.

Der DOSB hatte das GdS mit der Bewerbung und der Koordinierung der Partner und Gutachter beauftragt und will sich nun für eine breite und intensive Nutzung des Prädikatssiegels an der Basis einsetzen.

(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)





Sportvereinskultur als immaterielles Kulturerbe

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur” in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen

Positive Nachrichten sind in diesen Tagen ein eher rares Gut. Umso größer ist die Freude, dass die Deutsche UNESCO-Kommission die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur” in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat. Damit wird die großartige gesellschaftliche Leistung der rund 90.000 Sportvereine auf eine besonders wertvolle Art und Weise gewürdigt. Dies ist in diesen schwierigen Zeiten ein Mutmacher, der alle anspornt, alles dafür zu tun, diese „ausgezeichnete Kultur“ auch in Zeiten der Pandemie sowie darüber hinaus in all seiner Vielfalt zu erhalten.

Mit der Auszeichnung als „Immaterielles Kulturerbe“ wird in ganz besonderer Weise die Arbeit der Millionen von ehrenamtlichen Menschen anerkannt, die tagtäglich mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass die Sportvereine seit inzwischen mehr als 200 Jahren sich kontinuierlich entwickeln und allen gesellschaftlichen Umbrüchen, Kriegen, Veränderungen und Pandemien getrotzt und sie mit viel Kreativität und Innovationskraft überwunden haben. Um dieses Engagement sichtbar werden zu lassen und angemessen zu würdigen, hatte der DOSB die Bewerbung auf den Weg gebracht.

Nun hat das Expertenkomitee vor allem „die breitenkulturelle Gemeinwohlorientierung“ herausgehoben und dabei explizit darauf hingewiesen, dass die Sportvereine „ein Lernort für gesellschaftliche Wertevermittlung“ sind. Die Sportvereine prägen das gesellschaftliche Leben in Deutschland und bieten vielfältige Möglichkeiten der Partizipation bis hin zu ehrenamtlicher und zivilgesellschaftlicher Teilhabe.

Hingewiesen wurde u.a. auch auf den integrativen Charakter der Sportvereine, der auf dem generationenübergreifenden Angebot, dem bürgerschaftlichen Engagement, lokaler Identifikationsmöglichkeiten und sozialer Interaktion beruhe. Das Komitee hob aber auch hervor, dass in der Bewerbung kritische Faktoren wie Leistungsdruck und Doping thematisiert und entkräftet wurden. Eine Auszeichnungsveranstaltung soll entsprechend der gesundheitspolitischen Lage Mitte bis Ende 2021 stattfinden.

>> Hier finden Sie weitere Informationen

(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)




Neues zur Sportgeschichte vom Weblog ARCHIVALIA





Sportdeutschland trauert um Prof. Walther Tröger

Der Deutsche Olympische Sportbund betrauert den Tod von Professor Walther Tröger. Über sechs Jahrzehnte hat Tröger den deutschen Sport von der Nachkriegszeit bis über die Jahrtausendwende hinaus in vielfältigen und zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Tätigkeiten geprägt

Walther Tröger führte das NOK von 1992 bis 2002. Foto: DOSB-Archiv.

Auf internationaler Ebene war der am 4. Februar 1929 im oberfränkischen Wunsiedel geborene Tröger einer der wichtigsten Gestalter der Olympischen Bewegung und als enger Mitarbeiter des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch an entscheidenden Weichenstellungen im Weltsport beteiligt. Als Walther Tröger altersbedingt 2009 als IOC-Mitglied ausschied, ernannte ihn das Internationale Olympische Komitee zum Ehrenmitglied.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann würdigte den Verstorbenen am Donnerstag: „Sportdeutschland trauert um Walther Tröger. Wir verneigen uns vor einer einmaligen Lebensleistung im Sinne des Sports. Er hat sein gesamtes Leben in den Dienst des Sports und der olympischen Bewegung gestellt und die Werte des Sports dabei stets aktiv gelebt. Wir werden ihn und seinen Rat vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Der begeisterte Teamsportler, der aktiv Basketball, Handball und Leichtathletik betrieb, entwickelte bereits im Jura-Studium seine lebenslange Leidenschaft, sich für den Sport zu engagieren und ihn im Wortsinn „funktionieren“ zu lassen. Der lange Weg des Sportfunktionärs Walther Tröger nahm seinen Anfang im ehrenamtlichen Engagement als Sportreferent der Universität Nürnberg, die Geschäftsführung des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands (adh) war 1953 der nächste Schritt. Im Deutschen Sportbund und im Nationalen Olympischen Komitee erarbeite sich Tröger die Position des NOK-Generalsekretärs. Im Team um den damaligen NOK-Präsidenten Willi Daume war er maßgeblich in die Vorbereitung und Umsetzung der Olympischen Sommerspiele München 1972 eingebunden. Das Bürgermeisteramt im damaligen Olympischen Dorf Münchens hätte ein Höhepunkt seines Funktionärslebens werden können. Stattdessen bewertete Walther Tröger den Überfall auf die israelische Olympiamannschaft stets als die dunkelste Stunde seiner Laufbahn: „Unschuldige haben ihr Leben verloren, und ich war hilflos. Eine solche Situation begleitet einen ein Leben lang.“

Olympia ließ Tröger dennoch nicht los. Bereits anlässlich der Olympischen Spiele 1964 in Tokio war er als Organisationsleiter im Einsatz, 38 Jahre später führte er das deutsche Team letztmals als Chef de Mission an. Mit 27 Olympischen Spielen, in denen er eine leitende Funktion übernahm, hält Tröger wohl einen weltweit einzigartigen Rekord innerhalb der Olympischen Familie. Unter anderem dieses langjährige Engagement sowie der Respekt und die Wertschätzung auf nationalem und internationalem Parkett brachten ihm den inoffiziellen Ehrentitel „Mr. Olympia“ ein, der ihn zeitlebens begleitete.

Als Vermächtnis Trögers kann auch der von ihm maßgeblich vorbereitete und wegweisende Olympische Kongress von Baden-Baden 1981 angesehen werden. Dieser Kongress fiel in die Mitte seiner mit mehr als drei Jahrzehnten ungewöhnlich langen Schaffenszeit als hauptamtlicher Generalsekretär im Nationalen Olympischen Komitee (NOK). Ab 1992 wirkte Tröger zehn Jahre als ehrenamtlicher NOK-Präsident und Nachfolger von Willi Daume. Zusätzlich brachte Tröger die Energie und das sportpolitische Geschick auf, als ehrenamtlicher IOC-Sportdirektor von 1983 bis 1990 die Olympischen Spiele zu modernisieren und programmatisch weiter zu entwickeln.

Trögers Engagement galt vielen weiteren Einrichtungen des Sports, zu deren Entwicklung bzw. Gründung er einen bedeutenden Beitrag leistete. So war er ab 1976 über 30 Jahre Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes, nachdem er ab 1957 den Hessischen Basketball Verband zehn Jahre geführt hatte. Er gründete 1998 die Stiftung Deutsches Sport & Olympia Museum. Den Vorsitz des Trägervereins dieser Kultureinrichtung im Kölner Rheinauhafen hatte er bereits 1994 für über 20 Jahre übernommen. Jahrzehntelang bekleidete Tröger verschiedene Positionen im Vorstand und im Kuratorium der Stiftung Deutsche Sporthilfe und konnte dort die Förderung der Spitzensportler*innen mitgestalten. Die Nähe zu den Aktiven und ihre Absicherung war ihm immer ein wichtiges Anliegen. Als NOK-Präsident übernahm er deshalb gern die Schirmherrschaft der Gemeinschaft deutscher Olympiateilnehmer.

Der beeindruckende lebenslange Einsatz Walther Trögers für den deutschen und den internationalen Sport findet seinen Ausdruck in einer Vielzahl weltweiter Ehrungen. Stellvertretend seien hier in dankbarer Erinnerung das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland sowie die Ehrenmitgliedschaften in zahlreichen unserer Mitgliedsorganisationen sowie weiterer nationaler und internationaler Organisationen genannt. Walther Tröger hinterlässt zwei Kinder und zwei Enkelkinder.

(Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund)





Buchempfehlung: Geschichte des Turnens in Baden

Felicitas Schuder (et. al.): Eine bewegte Zeitreise durch zwei Jahrhunderte

Vorlage: verlag regionalkultur.

Seit über 200 Jahren gehört die von Friedrich Ludwig Jahn 1811 auf der Berliner Hasenheide begründete Turnbewegung zu einer das gesellschaftliche und politische Geschehen in Deutschland zugleich beeinflussenden und abbildenden bürgerschaftlichen Bewegung. Dieses Wirkungsgeschehen in den badischen Landen nachzuvollziehen, ist der Auftrag an die vorliegende historische Aufarbeitung. Denn die Geschichte des heute agierenden Badischen Turner-Bundes ist lediglich der letzte Abschnitt in der Chronologie des Turnens in Baden.

Von den punktuellen Anfängen, deren Unterdrückung und Wiederbeleben im Großherzogtum Baden über die Einbeziehung von Elsass, Lothringen und der Pfalz nach der Bildung des Deutschen Reiches 1871, von der Zersplitterung des Sports in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung im Nationalsozialismus bis hin zum heutigen, dem sozialen und bürgerschaftlichen Engagement verpflichteten Auftrag der Turn- und Sportvereine wird das Geschehen in Verband und Vereinen im jeweils historischen Kontext nachgezeichnet. Dabei finden nicht nur die jeweiligen Formen sportlicher Betätigung, sondern auch die sich wandelnden Strukturen und die maßgeblich handelnden Personen ihre Erwähnung.


>> "Blick ins Buch"

Felicitas Schuder (et. al.), Geschichte des Turnens in Baden Eine bewegte Zeitreise durch zwei Jahrhunderte. Herausgegeben vom Badischen Turner-Bund e.V. 208 Seiten mit 84 meist farbigen Abbildungen, fester Einband. verlag regionalkultur. ISBN 978-3-95505-228-7. EUR 25,00.

(Quelle: verlag regionalkultur)





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